Wendepunkt in Neuseeland: Das Land wählt konservativ

11 months ago

Christopher Luxon, der Ex-Manager und nunmehrige Chef der konservativen National Party Neuseelands, hat bei den jüngsten Parlamentswahlen einen beeindruckenden Sieg errungen. Dies markiert das Ende der Ära Jacinda Ardern, der weltweit bekannten, charismatischen Führungspersönlichkeit der Labour Party.

Mit einem vorläufigen Wahlergebnis von 39,0 Prozent für die National Party und weiteren 9 Prozent für den neoliberalen Koalitionspartner ACT scheint Luxon seinen Wunsch, das Land “zurück in die Spur” zu bringen, erfolgreich kommuniziert zu haben. Dies bedeutet konkret: niedrigere Inflation, niedrigere Zinsen und weniger Gang-Gewalt – Anliegen, die nach sechs Jahren der Labour-Regierung unter der Bevölkerung Anklang fanden.

Die Labour Party hingegen hat eine empfindliche Niederlage erlitten. Die Sozialdemokraten, die von Chris Hipkins geführt wurden, nachdem Jacinda Ardern im Januar zurückgetreten war, erreichten nur noch rund 26 Prozent der Stimmen, wodurch sie die Hälfte ihrer bisherigen Mandate verloren. Hipkins, der während der Amtszeit von Ardern eine wichtige Rolle spielte, anerkannte die Brutalität der Demokratie und räumte die Niederlage seiner Partei ein.

Ardern selbst hatte sich während ihrer Amtszeit durch ihr sensibles Krisenmanagement, vor allem nach den Anschlägen auf zwei Moscheen in Christchurch und während der Corona-Pandemie, einen Namen gemacht. Doch trotz ihrer internationalen Popularität war ihre harte Pandemie-Politik im eigenen Land umstritten.

Für Luxon, der bis 2019 Hauptgeschäftsführer der Fluggesellschaft Air New Zealand war, steht die Lösung von Problemen im Vordergrund seiner politischen Ambitionen. Seine wirtschaftliche Expertise, gepaart mit Versprechen von Steuererleichterungen und mehr Law and Order, machen ihn in den Augen vieler Neuseeländer zur idealen Wahl für eine Zeit des Wandels.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes – wie steigende Lebenshaltungskosten, insbesondere bei Lebensmitteln – waren im Wahlkampf zentrale Themen. Beide Hauptkandidaten versprachen Maßnahmen, um den Anstieg der Treibstoff- und Lebensmittelpreise zu dämpfen und den Wohnungsmangel zu bekämpfen.

Die hohe Wahlbeteiligung, die durch lange Schlangen vor den Wahllokalen deutlich wurde, spiegelt das gesteigerte Interesse der Neuseeländer an der Wahl wider. Über eine Million Menschen nutzten bereits vor dem eigentlichen Wahltag die Möglichkeit der Stimmabgabe.

Abschließend kann festgestellt werden, dass die Neuseeländer einen klaren Wechsel gewünscht haben. Mit der Wahl von Luxon und der konservativen National Party haben sie sich entschieden, einen neuen Weg einzuschlagen und hoffen auf positive Reformen in der Wirtschaftspolitik und auf Stabilität im Land.

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