Deutschland beliebt bei internationalen Studierenden und Forschenden

11 months ago

Deutschland auf Platz drei der beliebtesten Studienziele weltweit

In einem bemerkenswerten Aufstieg hat Deutschland nun Australien überholt und sich als drittbeliebtestes Studienziel für internationale Studierende etabliert. Laut den jüngsten Daten der Publikation “Wissenschaft weltoffen”, herausgegeben vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), studierten im Wintersemester 2022/23 rund 367.578 internationale Studierende an deutschen Hochschulen. Das bedeutet einen Zuwachs von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Erholung nach der Pandemie und neue Spitzenreiter

Besonders bemerkenswert ist, dass Deutschland im letzten Wintersemester etwa 80.000 internationale Erstsemester begrüßte, was eine Rückkehr zum Niveau vor der Corona-Pandemie markiert. Erstmalig führt Indien mit etwa 42.600 Studierenden die Liste der Herkunftsländer an, vor China. Bemerkenswert ist auch der signifikante Anstieg ukrainischer Studierender an deutschen Hochschulen, der innerhalb eines Jahres um 43 Prozent auf 9.100 anstieg.

Bedeutender Anstieg in Fachhochschulen

Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat sich die Zahl internationaler Studierender an Fachhochschulen mehr als verdoppelt, auf fast 107.000 (ein Zuwachs von 140 Prozent), während die Universitäten einen Zuwachs von 64 Prozent verzeichneten.

Gründe für die Attraktivität

Professor Joybrato Mukherjee, Präsident des DAAD, führte die hohe Qualität der akademischen Ausbildung, die Gebührenfreiheit und gute Karrieremöglichkeiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt als Hauptgründe für diese Entwicklung an. Er betonte, dass diese Zahlen belegen, dass deutsche Hochschulen “nachweislich äußerst attraktiv für internationale Studierende und Promovierende” seien und sah darin einen “enormen Hebel, um dem dramatischen Fachkräftemangel bei Akademikerinnen und Akademikern zu begegnen”.

Deutschland als Top-Ziel für internationale Wissenschaftler

Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende zeigen gleichermaßen eine hohe Vorliebe für Deutschland. Rund 70.000 internationale wissenschaftliche Beschäftigte forschen derzeit an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, was Deutschland zu einem der wichtigsten Wissenschaftsstandorte neben dem Vereinigten Königreich und den USA macht. Nach Studienabschluss bleibt Deutschland attraktiv für internationale Studierende: Laut OECD-Analysen leben und arbeiten 45 Prozent der internationalen Studierenden zehn Jahre nach Studienbeginn in Deutschland, ein Wert, der nur von Kanada übertroffen wird.

Bedeutung der internationalen Mobilität für die Forschung

Professorin Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW, hob die Bedeutung der internationalen Mobilität von Wissenschaftlern für erfolgreiche Forschungsaktivitäten hervor. An Instituten großer Forschungsgesellschaften stammt ein erheblicher Anteil des Wissenschaftspersonals aus dem Ausland, insbesondere in Fachbereichen wie Mathematik und Naturwissenschaften, wo eine hohe internationale Mobilität herrscht.

Positive Aufnahme durch das Bundesbildungsministerium

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger begrüßte die positiven Zahlen als “sehr gute Nachricht für den Wissenschaftsstandort Deutschland”, besonders im Hinblick auf den Fachkräftemangel. Ihr Ministerium hat die Erstellung des Berichts unterstützt und fördert damit weiterhin die internationale Attraktivität Deutschlands als Studien- und Forschungsstandort.

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