Die erschreckende Zahl: 89.000 Morde an Frauen und Mädchen
Im Jahr 2022 offenbarte sich eine schockierende Realität: Etwa 89.000 Frauen und Mädchen weltweit wurden vorsätzlich getötet. Diese Zahl ist die höchste der letzten zwei Jahrzehnte, wie ein Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und UN Women aufzeigt. Auffällig dabei ist, dass über die Hälfte dieser Morde von Partnern oder Familienmitgliedern begangen wurde.
Häusliche Gewalt: Ein unterschätztes Verbrechen
Diese Statistiken beleuchten eine erschreckende Facette der häuslichen Gewalt. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 160.000 Menschen Opfer dieser Form der Gewalt. Die UN-Kampagne “Orange Days”, die zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember stattfindet, zielt darauf ab, dieses Thema stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Tödliche Gefahr im eigenen Zuhause
Laut dem Bericht “Geschlechtsspezifische Tötungen von Frauen und Mädchen (Femizid)” werden 55 Prozent aller Tötungsdelikte an Frauen von Familienmitgliedern oder Intimpartnern begangen. Dies bedeutet, dass im Schnitt täglich mehr als 133 Frauen oder Mädchen im eigenen Heim getötet werden.
Regionale Unterschiede: Ein weltweites Problem
Die meisten Opfer in Afrika
Erstmals hat Afrika im Jahr 2022 Asien als die Region mit der höchsten Zahl an Opfern, die von Partnern oder Familienmitgliedern getötet wurden, überholt. Dies markiert eine bedeutende Verschiebung in der geografischen Verteilung dieser Verbrechen.
Anstieg und Rückgang in verschiedenen Regionen
In Nordamerika wurden zwischen 2017 und 2022 ein Anstieg der Femizide um 29 Prozent verzeichnet, während in der Karibik eine Zunahme um 8 Prozent festgestellt wurde. In Mittel- und Südamerika gab es hingegen einen Rückgang. Europa verzeichnet seit 2010 einen durchschnittlichen Rückgang von Femiziden um 21 Prozent.
Aufruf zum Handeln
Die Stimme von Ghada Waly, Exekutivdirektorin von UNODC
Ghada Waly betont, dass das Zuhause für viele Frauen und Mädchen alles andere als ein sicherer Ort ist. Sie appelliert an die Notwendigkeit, strukturelle Ungleichheiten anzugehen und die Reaktionen der Strafjustiz zu verbessern. “Jedes verlorene Leben ist ein Aufruf zum Handeln”, betont Waly.
Notwendigkeit präventiver Maßnahmen
Es besteht ein dringender Bedarf an Investitionen in Institutionen, um der Straflosigkeit ein Ende zu setzen und präventive Maßnahmen zu stärken. Dies ist entscheidend, um Frauen und Mädchen vor geschlechtsbezogener Gewalt zu schützen und ihnen zu helfen, der Gewalt ein Ende zu setzen.
Die aktuelle Lage zeigt, dass Femizide und häusliche Gewalt gegen Frauen ein globales Problem darstellen, das dringend adressiert werden muss. Die alarmierenden Statistiken und regionalen Unterschiede fordern ein verstärktes internationales Engagement und effektive Maßnahmen, um diesen besorgniserregenden Trend umzukehren und Frauen und Mädchen weltweit zu schützen.