Schwedens Bewerbung für die Olympischen Winterspiele zum neunten Mal in Folge abgelehnt

12 months ago

Die Enttäuschung in Schweden ist groß, denn die neunte aufeinanderfolgende Ablehnung der Bewerbung für die Olympischen Winterspiele hat erneut einen Schatten über das Land geworfen. Die stolze nordische Nation mit einer reichen Wintersporttradition muss weiterhin auf die Gelegenheit warten, das prestigeträchtige Sportereignis auszurichten.

Die jüngste Zurückweisung kam, als das Internationale Olympische Komitee (IOC) sich für die späte französische Bewerbung entschied, die die verschneiten Alpen mit dem Riviera-Resort Nizza kombinierte, um die Winterspiele im Jahr 2030 zu beherbergen. Schweden und die Schweiz, beide mit starken Bewerbungen und hohen Hoffnungen, gingen trotz ihrer beeindruckenden Bemühungen leer aus.

Die schwedische Bewerbung hatte erhebliche Unterstützung von lokalen und nationalen Regierungen, der Wirtschaft und Sportorganisationen erhalten. Das Land, bekannt für seine besonnene Herangehensweise, präsentierte einen wirtschaftlich soliden und ökologisch nachhaltigen Vorschlag, der den Kriterien des IOC perfekt entsprach. Doch selbst mit diesen Verdiensten reichte es nicht aus, um die Gastgeberrechte zu sichern.

Frustration und Zweifel an den Erwartungen des IOC

Hans von Uthmann, Präsident des Schwedischen Olympischen Komitees, äußerte seine Frustration über dieses wiederkehrende Muster. Er brachte die Frage auf, ob der schwedische Ansatz nicht mit den Erwartungen des IOC unvereinbar sei. Besonders betonte er das schwedische Engagement für Nachhaltigkeit und die Präferenz für die Nutzung bestehender Sportstätten gegenüber dem Bau neuer Einrichtungen. Es ist jedoch ironisch, dass die ausgewählte französische Bewerbung Pläne für zwei neue Eisstadien enthielt, was im Widerspruch zu den Bemühungen des IOC um Nachhaltigkeit zu stehen schien.

Ein Hauptproblem, das die schwedische Bewerbung behinderte, war die Forderung des IOC nach finanziellen Garantien in einer frühen Phase des Prozesses. Laut von Uthmann hatte das IOC angedeutet, dass diese Anforderung in einer späteren Phase des Dialogs behandelt werden würde, was zu Verwirrung und Herausforderungen für das schwedische Bewerberteam führte.

Kulturelle Faktoren oder schwedische Prinzipientreue?

Die wiederholte Ablehnung hat einige dazu veranlasst, zu hinterfragen, ob hier tiefere kulturelle Faktoren im Spiel sind, die die Zurückhaltung der Schweden bei der Erlangung des Zuschlags erklären könnten. Von Uthmann verteidigte jedoch die schwedische Vorgehensweise und betonte, dass das Land sich während des gesamten Prozesses an seine eigenen Werte und Standards gehalten habe.

Während Schweden über seine nächsten Schritte nachdenkt, bleibt unklar, ob das Land sich für zukünftige Olympische Winterspiele bewerben wird. Die Schweiz hat den Status eines “privilegierten Dialogs” mit dem IOC für das Jahr 2038 erlangt, was bedeutet, dass Schweden frühestens 2046 Gastgeber sein könnte. Von Uthmann räumte ein, dass Schweden zwar Fortschritte bei der Steigerung des Bewusstseins und des Engagements für die Ausrichtung der Olympischen Spiele gemacht habe, aber immer noch hinter den Erwartungen der internationalen Arena zurückbleibe.

Eine Enttäuschung mit positiven Ergebnissen

Trotz der Enttäuschung hat die Ablehnung es geschafft, Politiker und Unternehmen in Schweden zu vereinen und die Beziehungen innerhalb der schwedischen Elitesportgemeinschaft zu stärken. Mit Blick auf die Zukunft möchte das Schwedische Olympische Komitee auf diesen positiven Ergebnissen aufbauen und gleichzeitig seinen Ansatz für die Bewerbung um künftige Olympische Winterspiele weiter prüfen. Es bleibt abzuwarten, ob Schweden bei zukünftigen Bewerbungen die ersehnte Anerkennung und Zusage des IOC erhalten wird oder ob das Land weiterhin auf eine Chance wartet, seine Wintersporttradition auf die größte Bühne der Welt zu bringen.

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