Empörung in NRW: Kita-Neubau wegen Flüchtlingsunterbringung auf Eis gelegt

12 months ago

Der Traum vom modernen Kita-Neubau in Remscheid

In Remscheid, einer Stadt in Nordrhein-Westfalen, brodelt die Unzufriedenheit. Seit zweieinhalb Jahren existieren Pläne für einen dringend benötigten Neubau der städtischen Gebäude Klauser Delle 6 und 8. Diese beherbergen derzeit eine Kindertagesstätte des Caritasverbandes und dienen gleichzeitig als Zuflucht für Flüchtlinge. Der geplante Neubau, ein Projekt, das nicht nur die Lebensqualität der Bewohner steigern, sondern auch die Energiekosten deutlich senken sollte, bleibt vorerst ein unerfüllter Traum.

Die doppelte Herausforderung: Kita-Ausbau und Flüchtlingsunterkunft

Die Ambitionen waren groß: Der Neubau sollte doppelt so viele Kita-Plätze bieten und moderne Räumlichkeiten für die Kinder schaffen. Mit einem geschätzten Budget von etwa 11,4 Millionen Euro, welches im städtischen Investitionsplan fest verankert war, schien das Vorhaben greifbar nahe. Doch nun steht das Projekt still.

Flüchtlingskrise bringt Planungen zum Erliegen

Aktuell bieten die Gebäude in der Klauser Delle Platz für 80 Flüchtlinge. Angesichts der anhaltenden Flüchtlingswelle, mit wöchentlichen Zuweisungen von 40 neuen Flüchtlingen, ist ein Abriss der bestehenden Strukturen undenkbar. “Auf keinen Fall können wir auf diese Unterkunft verzichten”, erklärt Barbara Reul-Nocke, Ordnungsdezernentin von Remscheid. Der beständige Zustrom von Flüchtlingen macht jede Planung für den Neubau obsolet. Das Prinzip scheint klar: Ein bestehendes Dach, mag es auch alt sein, ist besser als vorübergehend gar keines.

Anhaltender Anstieg der Flüchtlingszahlen

Mit über 4300 Geflüchteten in Remscheid Mitte November, von denen mehr als 1400 in städtischen Unterkünften leben, und einem kontinuierlichen Anstieg der Zahlen, erscheint die Situation besonders prekär. Die Ordnungsdezernentin unterstreicht, dass unter diesen Umständen der geplante Neubau unmöglich ist. Es gibt keine Anzeichen, dass sich die Lage bis 2024 ändern könnte.

Verschiebung des Neubaus – eine enttäuschende Wendung

Ursprünglich war der Kita-Neubau für das Jahr 2025 geplant, zu einer Zeit, als die Flüchtlingszahlen im Vergleich zu den Höchstständen von 2015 rückläufig waren. Diese plötzliche Wendung, die die dringend benötigten Modernisierungs- und Erweiterungspläne auf Eis legt, hat in der lokalen Gemeinschaft für Frustration und Empörung gesorgt.

Die Geschichte von Remscheids geplantem Kita-Neubau ist symptomatisch für die Herausforderungen, mit denen viele Kommunen in Deutschland konfrontiert sind. Der Spagat zwischen der notwendigen Unterstützung von Flüchtlingen und der gleichzeitigen Förderung lokaler Entwicklungsprojekte bleibt eine komplexe und oft emotional aufgeladene Angelegenheit. Es bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, die sowohl den Bedürfnissen der jüngsten Bürger als auch denen der Schutzsuchenden gerecht wird.

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