Revolution in der Adipositastherapie: Mounjaro als Hoffnungsträger

12 months ago

Ein Neues Kapitel in der Gewichtskontrolle

Mit der Einführung von „Mounjaro“, einer fortschrittlichen Adipositastherapie, erlebt die medizinische Welt eine signifikante Entwicklung. Dieses Medikament, entwickelt von Eli Lilly, einem US-Pharmakonzern, zeigt in Studien bemerkenswerte Ergebnisse im Vergleich zu seinen Vorgängern. Insbesondere bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels und der Gewichtsreduktion zeigt es eine überlegene Wirkung.

Die Herausforderung der Nachhaltigkeit

Trotz der beeindruckenden Anfangserfolge offenbart eine jüngst veröffentlichte Studie eine kritische Einschränkung: Die Wirksamkeit von „Mounjaro“ ist nur während der aktiven Anwendung gegeben. Sobald die Behandlung eingestellt wird, kehrt das zuvor verlorene Gewicht rasch zurück. Diese Erkenntnis wirft Fragen bezüglich der Langzeitwirkung solcher Therapien auf.

Vergleich mit Vorgängerpräparaten

„Mounjaro“ steht in direkter Konkurrenz zu bereits etablierten Abnehmspritzen wie „Ozempic“ und „Wegovy“. Die neue Generation scheint diese mit einer durchschnittlichen Gewichtsreduktion von 20% des Ausgangsgewichts deutlich zu übertreffen, was bisher nur durch operative Eingriffe wie Magenverkleinerungen erreichbar war.

Studienergebnisse und kritische Stimmen

In einer Studie, geleitet von Louis Aronne von der Weill Cornell Medicine in New York, wurde die Wirksamkeit von „Mounjaro“ an stark übergewichtigen Personen getestet. Nach neun Monaten Therapie und anschließender Aufteilung der Teilnehmenden in eine Wirkstoff- und eine Placebogruppe zeigte sich, dass diejenigen ohne fortgesetzte Medikation fast ihr gesamtes verlorenes Gewicht wiedererlangten. Isabelle Mack, Expertin für Ernährung und Gewichtsregulation an der Uniklinik Tübingen, äußert Bedenken, dass das Gewicht langfristig sogar über das Ausgangsniveau hinaus steigen könnte.

Differenzierende Ansichten von Experten

Stephan Martin, ein renommierter Diabetologe, sieht in diesen Ergebnissen keine Überraschung. Er verweist auf ähnliche Beobachtungen bei dem Wirkstoff Semaglutid. Martin betont, dass die Ergebnisse im alltäglichen Kontext wahrscheinlich noch ungünstiger ausfallen würden, da die Studienteilnehmer zusätzlich Lebensstiländerungen trainierten, ein Aspekt, der im Alltag oft vernachlässigt wird.

Langzeiteffekte und Realitätsbezug

Die Frage, ob eine 36-wöchige Behandlungsdauer einen nachhaltigen Effekt erzielen kann, bleibt offen. Martin äußert die Befürchtung, dass eine längere Anwendung der Medikation ihre Wirksamkeit reduzieren könnte. Diese Beobachtung macht er auch bei Personen mit Typ-2-Diabetes, bei denen die anfänglich positive Wirkung von Semaglutid ohne eine Änderung des Lebensstils nachlässt.

Ein Schritt vorwärts, doch mit Vorbehalten

„Mounjaro“ repräsentiert einen bemerkenswerten Fortschritt in der Behandlung von Adipositas, jedoch ist es wichtig, die Limitationen und die Bedeutung einer umfassenden, nachhaltigen Therapie, die über die Medikation hinausgeht, zu berücksichtigen. Die Notwendigkeit, den Lebensstil langfristig anzupassen, bleibt ein wesentlicher Bestandteil jeder erfolgreichen Gewichtsreduktionstherapie.

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