Die Gewerkschaft ver.di hat für Freitag zu Warnstreiks im Nahverkehr aufgerufen. Wo werden Fahrgäste mit Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr konfrontiert sein – und wo nicht? Ein Überblick.
In Deutschland steht der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) vor einer großen Herausforderung, die nicht nur die Fahrgäste, sondern auch die Beschäftigten betrifft. Die Gewerkschaft ver.di hat für den kommenden Freitag zu umfangreichen Warnstreiks im Nahverkehr aufgerufen, die in rund 80 Städten erhebliche Einschränkungen für die Fahrgäste bedeuten könnten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Hintergründe der Streiks, die betroffenen Bundesländer und die Forderungen der Gewerkschaft.
Hintergrund der Streiks
Die Hintergründe der Streiks liegen in den laufenden Tarifverhandlungen im ÖPNV. Die ersten Gesprächsrunden sind abgeschlossen, haben jedoch keine Ergebnisse hervorgebracht. Aus diesem Grund sieht die Gewerkschaft ver.di die Notwendigkeit, Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Christine Behle, stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende, betonte die Dringlichkeit der Situation. Die Kernforderungen der Gewerkschaft in den meisten Bundesländern sind eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs pro Jahr und eine Begrenzung der Schichtlängen, wobei mehr Ruhezeit zwischen den Schichten gefordert wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genauen Forderungen in den einzelnen Bundesländern variieren können.
Betroffene Bundesländer im Detail
- Schleswig-Holstein und Hamburg: In Hamburg sind mehr als 2.000 Beschäftigte der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein VHH zu ganztägigen Streiks aufgerufen. Diese Busse bedienen hauptsächlich das Hamburger Umland in Schleswig-Holstein und den Stadtrand. Die Entscheidung über einen Streik bei der Hamburger Hochbahn steht noch aus.
- Mecklenburg-Vorpommern: Für Mecklenburg-Vorpommern steht noch nicht fest, ob der Streik am Freitag stattfindet. Die Gewerkschaft wird die genauen Streikdetails zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
- Bremen und Niedersachsen: In Niedersachsen sind sechs kommunale Unternehmen betroffen, darunter die Braunschweiger Verkehrsgesellschaft und die Üstra Hannover. In Bremen betrifft der Streik die Bremer Straßenbahn AG, und es ist eine zentrale Kundgebung in Hannover geplant.
- Berlin und Brandenburg: In Berlin dauert der Warnstreik von Betriebsbeginn bis 10 Uhr. In Brandenburg wird der ÖPNV ganztägig bestreikt, was zu erheblichen Einschränkungen führen kann.
- Nordrhein-Westfalen: Die Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen werden voraussichtlich am Freitagmorgen beginnen und betreffen Pendler sowie Schüler, die normalerweise öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Trotz des Streiks gilt die Schulpflicht weiterhin.
- Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: In Sachsen sind die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsunternehmen in mehreren Städten zu ganztägigen Streiks aufgerufen. Ähnliche Streiks finden auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen statt.
- Hessen: Besonders betroffen sind die Städte Kassel, Wiesbaden, Frankfurt und Offenbach. Fahrerinnen und Fahrer von Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen sind zu Streiks aufgerufen.
- Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz: In Baden-Württemberg sind die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe in mehreren Städten betroffen. In Rheinland-Pfalz stehen ebenfalls umfangreiche Arbeitsniederlegungen bevor.
- Saarland: Hier haben die Streiks bereits am Donnerstagabend begonnen und betreffen verschiedene Verkehrsbetriebe und Subunternehmen.
Die Streiks sind eine drastische Maßnahme, um die Forderungen der Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen durchzusetzen. Sie werden zweifellos erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr und die Fahrgäste haben. Es ist ratsam, sich vorab über alternative Transportmöglichkeiten zu informieren, da Staus auf den Straßen und Überfüllungen in anderen Verkehrsmitteln wahrscheinlich sind. Die genauen Auswirkungen und die Dauer der Streiks können je nach Bundesland variieren, daher ist es ratsam, lokale Nachrichten und Verkehrsinformationen im Auge zu behalten.