Am Morgen des gestrigen Tages wurde Taiwan von einem der stärksten Erdbeben der letzten zwei Jahrzehnte heimgesucht. Laut Angaben des US-Geologischen Dienstes (USGS) erreichte das Beben eine Stärke von 7,4, mit einem Epizentrum, das 18 Kilometer südlich der Stadt Hualien lokalisiert wurde. Die Auswirkungen dieses Ereignisses sind weitreichend, mit signifikanten Schäden an Infrastruktur und zahlreichen Opfern zu beklagen.
Opferzahlen und Schäden
Nach den vorläufigen Berichten der nationalen Feuerwehrbehörde beläuft sich die Anzahl der Todesopfer auf mindestens sieben, während über 700 Personen Verletzungen unterschiedlicher Schwere erlitten. Besonders betroffen ist die Bergregion nördlich von Hualien, eine dünn besiedelte Gegend, die durch das Beben erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hier sind auch die dramatischen Szenen von mehreren Menschen, die in Tunneln eingeschlossen wurden, darunter auch zwei Deutsche.
Eingeschlossene Personen
Die beiden deutschen Staatsbürger befanden sich im Chongde-Tunnel, der im Taroko-Nationalpark liegt, als das Beben eintrat. Über ihren Gesundheitszustand wurden keine spezifischen Angaben gemacht. Insgesamt wird von 77 verschütteten Personen ausgegangen, wobei sich 60 von ihnen in einem Tunnel nördlich der Stadt Hualien befinden. Die Rettungsarbeiten zur Befreiung dieser Personen sind im Gange, gestalten sich jedoch aufgrund der beschädigten Infrastruktur als besonders herausfordernd.
Bebenstärke und seismologische Daten
Das Erdbeben, das um 8 Uhr Ortszeit registriert wurde, konnte im ganzen Land gefühlt werden. Die Wetterbehörde Taiwans verzeichnete eine Bebenstärke von 7,2 in einer Tiefe von 15,5 Kilometern südöstlich der Küste bei Hualien. Es folgten mehrere Nachbeben, von denen das stärkste eine Stärke von 6,5 erreichte. Der Direktor des Seismologischen Zentrums in Taipeh, Wu Chien-fu, bestätigte, dass es sich bei dem aktuellen Beben um das schwerste seit 25 Jahren handelt, mit Nachbeben, die eine Stärke von bis zu 6,5 erreichten.
Historischer Kontext und Häufigkeit von Erdbeben in Taiwan
Taiwan befindet sich in einer seismisch hochaktiven Zone, an der Schnittstelle zweier tektonischer Platten. Dies führt regelmäßig zu Erdbeben unterschiedlicher Stärke. Das bisher tödlichste Beben in der Geschichte Taiwans ereignete sich 1999 und hatte eine Stärke von 7,6, wobei etwa 2.400 Menschen ihr Leben verloren.
Das jüngste Erdbeben in Taiwan stellt eine ernsthafte Katastrophe für das Land dar, mit erheblichen Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Infrastruktur. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten sind in vollem Gange, um die eingeschlossenen Personen zu befreien und die Schäden so weit wie möglich zu begrenzen. Die Ereignisse unterstreichen die Notwendigkeit ständiger Wachsamkeit und Vorbereitung in Regionen, die für ihre seismische Aktivität bekannt sind.