Gold hat sich seit Jahrhunderten als eine verlässliche Wertanlage etabliert und wird oft als Schutzschild gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten angesehen. Auch in Deutschland bleibt das Edelmetall trotz eines leichten Rückgangs des Gesamtbesitzes eine sehr beliebte Anlageform. Nach dem pandemiebedingten Boom ist der Goldbesitz der Deutschen zwar geschrumpft, befindet sich aber immer noch auf einem beeindruckend hohen Niveau.
Goldbestände in Deutschland: Zahlen und Fakten
Zu Beginn des Jahres 2024 belief sich der private Goldbesitz in Deutschland auf 9.034 Tonnen. Diese Menge setzt sich zusammen aus Goldbarren, Münzen und Schmuck. Diese Zahl markiert zwar einen leichten Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2021, in dem die Deutschen insgesamt 9.089 Tonnen Gold besaßen, doch der Trend zeigt weiterhin nach oben. Der leichte Rückgang ist teilweise darauf zurückzuführen, dass Anleger den Preisanstieg nutzten, um Gewinne zu realisieren.
Die Goldbestände der Bundesbürger, die aus Barren und Münzen bestehen, haben sich sogar um 35 Tonnen auf 5.229 Tonnen erhöht. Der Rest verteilt sich auf 3.805 Tonnen Goldschmuck. Zusammen mit den Beständen der Bundesbank besitzt Deutschland 5,9 Prozent der weltweiten Goldvorräte. Dies entspricht einer leichten Abnahme im Vergleich zu 2021, als es noch 6,2 Prozent waren.
Mehr zum Thema: Goldpreis auf Rekordfahrt: Ein Phänomen und seine Ursachen
Die Wertschätzung von Gold als Inflationsschutz
Eine der Hauptgründe für den Kauf von Gold ist der Schutz vor Inflation. 38 Prozent der Goldkäufer geben an, das Edelmetall primär aus diesem Grund zu erwerben. Besonders in der Generation Z, also den zwischen 1995 und 2010 Geborenen, hat das Interesse an Gold zugenommen. Jens Kleine, der Studienautor vom Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule, erklärt: “Auch die Generation Z kennt hohe Inflationsraten nun nicht mehr nur aus dem Unterricht, sondern hat die Inflation und ihre Auswirkungen selbst erlebt.”
Die Reisebank, die einen erheblichen Teil des Goldhandels in Deutschland abwickelt, berichtet, dass trotz der hohen Preise die Zahl der Käufer und Verkäufer von Gold etwa gleich geblieben ist. Dies unterstreicht die anhaltende Attraktivität von Gold als sichere Anlageform.
Lesen Sie auch: Gründe, welche Gold- und Goldminenaktien zu strategischen Vermögenswerten machen
Preisentwicklung und Marktanalyse
Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis stark gestiegen und erreichte im April 2024 ein Rekordhoch von 2.431 Dollar pro Feinunze. Dies entspricht etwa 2.140 Euro. Trotz des hohen Preises planen drei Viertel der Goldanleger, weiterhin in Edelmetalle zu investieren. Dies zeigt eine leichte Abnahme im Vergleich zu den Vorjahren, was möglicherweise auf den aktuellen Hochpreis zurückzuführen ist.
Ausblick und zukünftige Entwicklungen
Obwohl der aktuelle Goldpreis für potenzielle Käufer eine Herausforderung darstellen könnte, bleibt Gold eine bevorzugte Anlageoption, besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Unruhen. Die Deutschen scheinen entschlossen, ihren Goldbesitz als Teil einer langfristigen Sicherungsstrategie zu bewahren und weiter auszubauen, was auf eine anhaltend starke Nachfrage nach diesem Edelmetall hindeutet.
Gold bleibt somit ein zentraler Pfeiler in der Anlagestrategie vieler Deutscher, der nicht nur historischen Wert besitzt, sondern auch als verlässliche Absicherung in unsicheren Zeiten dient.