Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl erlebten amerikanische Halbleiterunternehmen einen deutlichen Aufwärtstrend. Aktien von Branchenriesen wie Nvidia, Micron, Broadcom, Qualcomm und Advanced Micro Devices verzeichneten im vorbörslichen Handel Gewinne von bis zu drei Prozent. Besonders sticht Intel hervor, dessen Aktienwert um beeindruckende 4,4 Prozent anstieg.
Diese Entwicklung wird von Marktanalysten als Reaktion auf die vermutete Handelspolitik Trumps interpretiert. Susannah Streeter, Finanzexpertin bei Hargreaves Lansdown, kommentierte dazu: „In Anbetracht von Trumps Mantra ‘America First’ ist zu erwarten, dass er der Unterstützung heimischer Technologie, insbesondere der Herstellung von begehrten Halbleitern, Vorrang einräumen wird.“ Eine solche politische Ausrichtung könnte US-amerikanischen Chipunternehmen langfristig zugutekommen und deren Marktposition stärken.
Chinesische und taiwanesische Unternehmen betroffen
Der erwartete Fokus auf nationale Interessen und eine gezielte Unterstützung der amerikanischen Halbleiterindustrie könnte jedoch negative Auswirkungen auf die internationalen Mitbewerber haben. Bereits jetzt sind die in den USA gehandelten Aktien des taiwanesischen Chipherstellers Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) um 1,9 Prozent gesunken. Diese Reaktion zeigt, dass Anleger mit möglichen Handelshemmnissen für asiatische Unternehmen rechnen.
Streeter betonte in ihrem Kommentar, dass „chinesische und taiwanesische Firmen sich sehr wahrscheinlich auf Zölle einstellen müssen“. Diese Einschätzung untermauert die Sorge, dass die US-Regierung protektionistische Maßnahmen ergreifen könnte, die die Wettbewerbsfähigkeit asiatischer Unternehmen erheblich beeinträchtigen würden. Solche Zölle könnten die Produktionskosten für internationale Firmen erhöhen und somit ihre Margen verringern.
Optimismus in der US-Technologiebranche
In der US-Technologiebranche herrscht aufgrund dieser Entwicklungen ein spürbarer Optimismus. Anleger spekulieren darauf, dass eine gezielte Förderung der heimischen Halbleiterproduktion zu stabileren Marktbedingungen und langfristigem Wachstum führen könnte. Die positive Stimmung könnte auch auf eine erhöhte Nachfrage nach Halbleitern zurückzuführen sein, die in zahlreichen Schlüsselindustrien wie der Automobilindustrie, Kommunikationstechnologie und Unterhaltungselektronik unerlässlich sind.
Die Bedeutung dieser Chipunternehmen wird durch die aktuelle geopolitische Lage weiter unterstrichen, da der Zugang zu Halbleitern inzwischen als entscheidender Faktor für nationale Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität gilt. Trumps „America First“-Strategie könnte in diesem Zusammenhang die US-Wirtschaft unabhängiger machen und das Risiko externer Lieferkettenstörungen verringern.
Der Wahlsieg von Donald Trump wirkt sich direkt auf den Chipmarkt aus. US-amerikanische Halbleiteraktien steigen aufgrund der erwarteten protektionistischen Handelspolitik, während asiatische Unternehmen wie TSMC Einbußen erleiden. Experten wie Susannah Streeter sehen in Trumps nationaler Strategie eine potenzielle Stärkung der heimischen Technologiebranche und deren zukünftige Marktentwicklung.