Kirstin ScheunerDer schwedische Energiekonzern Vattenfall hat ambitionierte Pläne für den deutschen Markt. Bis 2028 will das Unternehmen insgesamt fünf Milliarden Euro in Projekte zur Erzeugung klimafreundlicher Energie investieren. Robert Zurawski, der Finanzchef von Vattenfall Deutschland, erklärte, dass die Investitionen vor allem in den Ausbau von Wind- und Solarparks sowie in die Errichtung neuer Ladesäulen fließen sollen. Dieses Engagement soll einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Energiewende in Deutschland leisten.
Investitionen in Wind- und Solarenergie
Ein zentraler Bestandteil von Vattenfalls Investitionsstrategie ist der jährliche Bau von 500 Megawatt an Solarparks, ergänzt durch 300 Megawatt an Großbatterien. Diese Kombination soll die schwankende Energieerzeugung aus Solaranlagen besser an den Verbrauch anpassen. Besonders hervorzuheben ist der Fokus auf Agri-Photovoltaik, bei dem Solaranlagen über landwirtschaftlich genutzten Flächen installiert werden. Diese Technik ermöglicht es, Flächen doppelt zu nutzen – sowohl für die Energieerzeugung als auch für die Landwirtschaft.
Zusätzlich zu den Solaranlagen plant Vattenfall den Bau von Offshore-Windparks. Die Projekte Nordlicht 1 und 2 sollen bis 2028 eine Kapazität von insgesamt 1,6 Gigawatt erreichen, was mehr als der dreifachen Leistung eines großen Kohlekraftwerks entspricht. Auch an Land sollen Windanlagen mit einer Gesamtkapazität von 1,5 Gigawatt entstehen, was das Engagement des Unternehmens im Bereich der erneuerbaren Energien weiter untermauert.
Ein einzigartiger Energiemix
Vattenfall unterscheidet sich von vielen anderen Unternehmen der Energiebranche durch seinen vielseitigen Ansatz. Neben der Erzeugung von grünem Strom betreibt das Unternehmen auch Pumpspeicherkraftwerke und liefert Strom und Gas an über fünf Millionen Endkunden, vor allem in Ostdeutschland. „Dieser Mix aus Stromerzeugung, Energiedienstleistungen, Handel und Vertrieb unterscheidet Vattenfall grundsätzlich von anderen Wettbewerbern in der Energiebranche“, betonte Robert Zurawski.
Die Entscheidung, den Fokus auf erneuerbare Energien zu legen, steht im Einklang mit der Unternehmensstrategie, die sich seit dem Verkauf der Braunkohlekraftwerke vor acht Jahren und dem Rückzug aus dem Berliner Fernwärmegeschäft immer stärker in Richtung nachhaltiger Energie entwickelt hat.
Deutschland als Schlüsselmarkt
Vattenfall betrachtet Deutschland als den dynamischsten Wachstumsmarkt für erneuerbare Energien in Europa. Diese Einschätzung unterstreicht die strategische Bedeutung der geplanten Investitionen. Der Bedarf an grüner Energie ist in Deutschland hoch, da das Land auf eine klimaneutrale Zukunft zusteuert. „Deutschland ist der am schnellsten wachsende Markt für erneuerbare Energien in Europa“, sagte Zurawski. Mit den geplanten Maßnahmen will Vattenfall seine Position in diesem Markt festigen und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten.
Diese milliardenschweren Investitionen könnten nicht nur den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben, sondern auch die Versorgungssicherheit verbessern und das Land unabhängiger von fossilen Brennstoffen machen.
