Milka-Hersteller Mondelez plant milliardenschwere Fusion

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Der US-amerikanische Lebensmittelriese Mondelez, bekannt für Marken wie Milka, Oreo und Philadelphia, plant offenbar eine bedeutende Übernahme, die die Süßwarenbranche nachhaltig verändern könnte. Laut Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt Mondelez den Kauf des Rivalen Hershey, der für Produkte wie Kitkat und Reese’s bekannt ist. Die mögliche Fusion stellt einen neuen Versuch dar, nachdem Mondelez bereits 2016 eine Übernahme von Hershey anstrebte, damals jedoch scheiterte.

Hershey-Aktien steigen – Börsenwert bei 40 Milliarden Dollar

Die Nachricht über die möglichen Fusionsgespräche löste an der Börse sofortige Reaktionen aus. Die Aktien von Hershey stiegen um bis zu 19 Prozent, was den Börsenwert des Unternehmens auf rund 40 Milliarden US-Dollar erhöhte. Im Gegensatz dazu verzeichnete Mondelez einen Kursrückgang von vier Prozent. Mondelez selbst wird aktuell mit einer Marktkapitalisierung von etwa 80 Milliarden Dollar bewertet.

Ein Insider, der anonym bleiben möchte, erklärte gegenüber Bloomberg, dass die Gespräche sich in einem frühen Stadium befinden und noch keine abschließende Entscheidung getroffen wurde. Offizielle Stellungnahmen seitens Mondelez oder Hershey blieben zunächst aus.

Gründe für den Zusammenschluss: Kosten und Konsolidierungsdruck

Die Süßwarenbranche sieht sich weltweit mit steigenden Kosten und einer sinkenden Verbrauchernachfrage konfrontiert. Diese Herausforderungen erhöhen den Druck zur Konsolidierung. Branchenexperten gehen davon aus, dass eine Fusion Mondelez und Hershey in die Lage versetzen könnte, ihre Produktions- und Vertriebskosten erheblich zu senken.

„Ein Zusammenschluss dieser beiden Giganten könnte die Marktstrukturen erheblich verändern und neue Standards in der Süßwarenindustrie setzen“, kommentierte ein Analyst der Branche.

Frühere Bemühungen und aktuelle Herausforderungen

Der neue Übernahmeversuch von Mondelez erfolgt in einer schwierigen Phase für das Unternehmen. Erst im Mai verhängte die EU-Kommission eine Strafe von 337,5 Millionen Euro gegen Mondelez wegen wettbewerbswidriger Praktiken im Handel mit Schokolade, Keksen und Kaffee. Die Behörde warf dem Konzern vor, seine Marktmacht missbraucht zu haben, um Händlern unzulässige Vereinbarungen aufzuzwingen.

Auch die jüngsten Entwicklungen im Süßwarensektor zeigen die Dynamik der Branche. So hatte der Mars-Konzern, bekannt für Snickers, im Sommer den Kauf des Pringles-Herstellers Kellanova für 36 Milliarden Dollar angekündigt.

Ein Marktführer mit globalem Einfluss

Mondelez gehört mit einem Jahresumsatz von über 36 Milliarden Dollar zu den weltweit größten Herstellern von Süßwaren. Sollte die geplante Fusion mit Hershey gelingen, würde dies Mondelez in eine noch dominantere Marktposition bringen. Ob die Wettbewerbshüter einem solchen Zusammenschluss zustimmen würden, bleibt abzuwarten.

Die mögliche Übernahme signalisiert nicht nur die Strategie von Mondelez, seine Marktstellung zu sichern, sondern könnte auch langfristige Veränderungen in der Süßwarenbranche einleiten.

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