Gewerkschaften verlassen X: Kritik an Plattform

gewerkschaften-verlassen-x-kritik-an-plattform
15 hours ago

Drei bedeutende deutsche Gewerkschaften, ver.di, GEW und IG BAU, haben entschieden, ihre Aktivitäten auf der Kurznachrichtenplattform X einzustellen. Sie werfen der Plattform vor, ein Forum für Hass, Hetze und Desinformation zu sein, das mit ihren Grundwerten unvereinbar ist.

Grund für den Rückzug

Ein konkreter Anlass für den Schritt ist ein geplantes Livegespräch zwischen Elon Musk, dem Eigentümer der Plattform, und der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel. „Solche Aktionen fördern arbeitnehmer- und gewerkschaftsfeindliche Narrative“, schreiben die Gewerkschaften in einer gemeinsamen Erklärung. Die Plattform sei zunehmend geprägt von demokratiefeindlicher Propaganda und rechter Hetze.

Alternativen zu X

Ver.di und GEW haben ihre Profile bereits gelöscht oder deaktiviert. Beide Organisationen setzen künftig auf andere Plattformen wie Bluesky, Mastodon sowie Facebook und Instagram. Die IG BAU hat ihr Profil auf privat gestellt, um Missbrauch zu verhindern. „Das alles stimmt mit den Grundwerten der IG BAU nicht im Geringsten überein“, betonte deren Pressesprecher Frank Tekkiliç.

Kritik an fehlender Moderation

Die Gewerkschaften bemängeln, dass auf X keine ausreichenden Strukturen vorhanden seien, um Hasskommentare zu moderieren und Fake-Accounts zu sperren. Eine inhaltliche Auseinandersetzung sei unter solchen Bedingungen nicht möglich. „Es ist wichtig, X seine Relevanz zu nehmen“, heißt es weiter in der Erklärung.

Eine wachsende Bewegung

Bereits zuvor hatten zahlreiche Autoren, Journalisten und Wissenschaftler die Plattform verlassen. Sie kritisierten, dass X unter Elon Musks Führung keine Plattform für freie Meinungsäußerung mehr sei. Die Aktion „eXit“ setzt ein klares Zeichen gegen die Entwicklungen auf der Plattform.

Mit ihrem Rückzug schließen sich die Gewerkschaften einer wachsenden Zahl an Akteuren an, die sich gegen Hass und Hetze auf digitalen Plattformen positionieren und gleichzeitig auf Alternativen setzen, die ihre Werte besser widerspiegeln.

nicht verpassen