2 days ago

Immer mehr Menschen greifen zu pflanzlichen Alternativen. Doch warum sind Fleischersatzprodukte oft teurer als herkömmliches Fleisch?

Veganuary als Treiber für pflanzliche Alternativen

Der Trend zum Verzicht auf tierische Produkte wächst stetig. 2024 beteiligten sich weltweit 25 Millionen Menschen am sogenannten „Veganuary“ – einem Aktionsmonat, in dem auf Fleisch, Fisch, Milch und Eier verzichtet wird. Die steigende Nachfrage führt dazu, dass der Markt für Fleischalternativen Jahr für Jahr wächst.

Der Onlinehändler KoRo, der pflanzliche Ersatzprodukte wie Soja-Geschnetzeltes und Tofu vertreibt, beobachtet diesen Boom ebenfalls. Besonders die Kosten für Rohstoffe, aber auch Logistik und Marketing spielen eine große Rolle bei der Preisgestaltung.

Umsatz mit Fleischalternativen steigt weiter

2024 wurde in Deutschland mit pflanzlichen Ersatzprodukten ein Umsatz von 640 Millionen Euro erzielt. Das Wachstum wird sich Prognosen zufolge fortsetzen: Zwischen 2025 und 2029 soll der Markt jährlich um fast zehn Prozent zulegen. Besonders bemerkenswert: Nicht nur Vegetarier und Veganer greifen zu den Alternativen, sondern auch viele Flexitarier, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen.

Auch international ist der Markt auf dem Vormarsch. In China wird das Volumen für Fleischersatzprodukte im Jahr 2025 auf 2,469 Milliarden Euro geschätzt – ein deutlicher Anstieg.

Fleischersatz oft teurer als tierische Produkte

Trotz wachsender Beliebtheit bleibt ein Problem bestehen: Der Preisunterschied zwischen Fleischersatzprodukten und tierischen Lebensmitteln. Laut einer Analyse der NGO ProVeg müssen Kundinnen und Kunden im Durchschnitt 25 Prozent mehr für pflanzliche Alternativen bezahlen.

Die Unterschiede zwischen den Supermärkten sind dabei erheblich. Lidl verzeichnet die größte Preisdifferenz: Fleischersatz kostet dort durchschnittlich 30 Prozent mehr als tierische Produkte. Bei Rewe hingegen beträgt der Unterschied nur elf Prozent.

Trotzdem zeigt sich eine positive Entwicklung. Während Verbraucher im Jahr 2022 noch 53 Prozent mehr für pflanzliche Alternativen zahlten, ist dieser Aufpreis mittlerweile gesunken.

Warum sind Ersatzprodukte teurer?

Die höheren Kosten für Fleischalternativen lassen sich vor allem auf die Rohstoffpreise zurückführen. Pflanzliche Proteine, die für die Herstellung von Ersatzprodukten benötigt werden, sind oft teurer als herkömmliche Fleischproduktion. Zudem fließen hohe Summen in Forschung und Entwicklung, um Geschmack und Konsistenz der Produkte weiter zu verbessern.

Auch Logistik, Verpackung und Marketing treiben die Preise in die Höhe. Gerade junge Unternehmen, die pflanzliche Alternativen auf den Markt bringen, müssen hohe Anfangsinvestitionen tätigen, um sich gegen die etablierte Fleischindustrie durchzusetzen.

Wird Fleischersatz in Zukunft günstiger?

Experten gehen davon aus, dass sich der Preisunterschied in den kommenden Jahren weiter verringern wird. Einerseits steigt das Angebot, andererseits verbessern sich Produktionsprozesse, wodurch die Herstellungskosten sinken. Sollte der Markt weiter wachsen, könnten pflanzliche Alternativen künftig preislich mit Fleischprodukten konkurrieren – und damit noch mehr Menschen zum Umstieg bewegen.

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