Kostenlose „Pille danach“ für Vergewaltigungsopfer geplant

kostenlose-„pille-danach“-für-vergewaltigungsopfer-geplant
7 hours ago

Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung geworden sind, sollen in Zukunft die „Pille danach“ oder andere Notfallverhütungsmittel kostenlos erhalten. Eine entsprechende Gesetzesänderung wollen SPD, Grüne und FDP im Bundestag beschließen.

Krankenversicherung soll Kosten übernehmen

Bislang werden die Kosten für die „Pille danach“ nur bis zum vollendeten 22. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen. Nach der geplanten Neuregelung soll diese Einschränkung für Opfer sexueller Gewalt entfallen. „Die gesetzliche Krankenversicherung soll künftig die Kosten für Notfallkontrazeptiva tragen, wenn es Anzeichen für einen Missbrauch gibt“, heißt es im Entwurf, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Die „Pille danach“ ist seit 2015 rezeptfrei erhältlich und verhindert eine ungewollte Schwangerschaft durch eine hohe Hormondosis. Derzeit kostet das Medikament je nach Präparat zwischen 16 und 35 Euro.

Forderung nach Kostenübernahme seit Jahren

Frauen- und Sozialverbände setzen sich seit Langem dafür ein, dass die Kostenübernahme für Vergewaltigungsopfer gesetzlich geregelt wird. Auch die Union hatte sich im vergangenen Herbst für eine solche Regelung ausgesprochen.

Die geplante Änderung ist Teil eines größeren Gesetzes, das sich auch mit der Vergütung von Hausärzten befasst. Konkret geht es um die Aufhebung des sogenannten Honorardeckels für Hausärztinnen und Hausärzte. SPD, Grüne und FDP haben sich darauf geeinigt, dieses Gesetz nun gemeinsam in den Bundestag einzubringen.

Die Initiative wird von Betroffenenverbänden begrüßt, da sie dazu beiträgt, bürokratische Hürden für Opfer sexueller Gewalt abzubauen. Die endgültige Entscheidung über die Gesetzesänderung soll in den kommenden Wochen im Bundestag fallen.

nicht verpassen