Neue US-Zölle treffen Mexiko, Kanada und China hart

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6 hours ago

US-Präsident Donald Trump hat neue Strafzölle gegen Mexiko, Kanada und China verhängt. Die betroffenen Länder kündigten bereits Gegenmaßnahmen an. Auch europäische Unternehmen könnten die Folgen spüren.

Trump setzt Zölle durch – Vergeltung droht

Die neuen Einfuhrzölle umfassen:

  • 10 Prozent auf alle Importe aus China
  • 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada
  • 10 Prozent auf Energie-Importe aus Kanada

Trump verkündete die Entscheidung auf seiner Plattform Truth Social. Die Maßnahmen sollen Druck auf Mexiko und Kanada ausüben, illegale Migration und Drogenschmuggel einzudämmen. Gleichzeitig will Trump chinesische Unternehmen daran hindern, über Mexiko Strafzölle zu umgehen.

Mexiko: Wirtschaft und Autoindustrie gefährdet

Mexiko ist der wichtigste Handelspartner der USA. Mehr als 80 Prozent der mexikanischen Exporte gehen in die Vereinigten Staaten. Experten warnen vor steigender Inflation und Arbeitsplatzverlusten in beiden Ländern.

Besonders betroffen ist die Autoindustrie. Deutsche Hersteller wie VW, Audi, BMW und Mercedes produzieren in Mexiko für den US-Markt. Mit den Zöllen könnte sich die Produktion für Exporte in die USA nicht mehr lohnen. „Die Hersteller müssen nun Teile der Fertigung in die USA verlagern“, sagt Branchenexperte Stefan Hecht.

Kanada: Milliardenhandel unter Druck

Kanada exportiert jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von fast einer Billion US-Dollar in die USA. Neben der Automobilindustrie sind vor allem Öl, Gas und landwirtschaftliche Produkte betroffen.

Für Volkswagen könnten die Zölle ein großes Problem sein. Der Konzern plant eine Batteriezellfabrik in Ontario, um US-Werke mit Akkus zu versorgen. „Die Zölle wären Gift für diese Investition“, warnt Automobil-Experte Stefan Bratzel.

China: Drohende Vergeltung und teurere US-Produkte

Die chinesische Wirtschaft kämpft bereits mit Problemen. Die neuen Zölle könnten Exporte weiter belasten. Gleichzeitig dürften US-Verbraucher unter steigenden Preisen für chinesische Waren leiden.

China könnte zurückschlagen, indem es:

  • eigene Zölle auf US-Importe verhängt, insbesondere auf landwirtschaftliche Produkte,
  • den Export seltener Erden beschränkt,
  • US-Unternehmen in China verstärkt kontrolliert.

Folgen für Europa: Mehr Konkurrenz aus China

Direkte Auswirkungen auf deutsche Autohersteller gibt es kaum, da sie in China für den chinesischen Markt produzieren. Doch Stefan Hecht sieht eine indirekte Bedrohung: „Chinesische Hersteller wie BYD könnten nun stärker nach Europa drängen.“ Das würde den Wettbewerb und Preiskampf verschärfen.

Kommt der nächste Handelskrieg mit der EU?

Trump deutete bereits an, auch europäische Produkte mit Zöllen zu belegen. „Die EU hat uns schlecht behandelt“, sagte er und kündigte „beträchtliche Maßnahmen“ an.

Die EU-Kommission reagierte mit scharfer Kritik. Ein Sprecher warnte: „Offene Märkte und faire Handelsregeln sind unerlässlich. Zölle verursachen wirtschaftliche Störungen und treiben die Inflation.“

Notstandsgesetz ermöglicht Zölle ohne Ausnahmen

Trump begründet die Maßnahmen mit einem nationalen Notstand. Sein Ziel: weniger illegale Einwanderer und weniger Drogenschmuggel. „Es wird keine Ausnahmen geben“, teilte das Weiße Haus mit.

Ökonomen warnen vor den Folgen: Die US-Wirtschaft könnte 1,5 Prozent Wachstum verlieren, während Mexiko und Kanada in eine Rezession abrutschen könnten.

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