Warnstreiks im Nahverkehr – Große Einschränkungen erwartet

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22 hours ago

In mehreren Bundesländern kommt es derzeit zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr, die zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Die Gewerkschaft ver.di fordert acht Prozent mehr Lohn, mindestens 350 Euro zusätzlich pro Monat sowie drei zusätzliche Urlaubstage für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Auch Azubis sollen monatlich 200 Euro mehr erhalten, während für besonders belastende Berufe höhere Zuschläge gefordert werden.

Stillstand in Berlin – Nur die S-Bahn fährt

Besonders betroffen ist Berlin: Dort steht der Nahverkehr der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) komplett still. Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen fahren nicht, einzig die S-Bahn sowie der Regionalverkehr sind nicht vom Streik betroffen. Der Ausstand trifft die Stadt besonders hart, da er unmittelbar nach den Winterferien beginnt. “Wir erwarten eine wesentlich höhere Verkehrsdichte auf den Straßen als regulär”, teilte die Verkehrsinformationszentrale Berlin mit.

Verhandlungsführer Jeremy Arndt bestätigte: „Die Streikbeteiligung ist sehr hoch. Wir gehen davon aus, dass alle Fahrzeuge auf dem Hof bleiben.“ Es ist bereits der zweite 24-stündige Warnstreik der Gewerkschaft in dieser Tarifrunde.

Streiks in mehreren Bundesländern

Auch in anderen Regionen legen Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs die Arbeit nieder. In Mecklenburg-Vorpommern wurde der Streik am Morgen mit Schichtbeginn aufgenommen und soll erst am Dienstagabend enden.

In Nordrhein-Westfalen ruht der Nahverkehr in Bochum, Witten, Herten und Herne. In Baden-Württemberg sind Unternehmen in Esslingen, Heilbronn, Neckarsulm und Schwäbisch Hall betroffen, wo Beschäftigte des privaten Omnibusgewerbes erneut streiken.

Weitere Streiks im Laufe der Woche

Die Arbeitsniederlegungen werden sich im Laufe der Woche weiter ausweiten. Am Dienstag soll der gesamte ÖPNV in Hannover bestreikt werden. Auch in Thüringen ist der Busverkehr am Dienstag und Mittwoch stark eingeschränkt.

In Hamburg plant ver.di am Donnerstag einen zentralen Warnstreiktag, der Tausende Beschäftigte betreffen wird. Neben dem Nahverkehr sind Flughafen-Mitarbeiter, Kliniken, Stadtreinigung, Kitas und Theater in die Arbeitsniederlegungen eingebunden.

Millionen Beschäftigte betroffen

Laut ver.di betrifft die Tarifrunde mehr als 2,5 Millionen Menschen bundesweit. Das Bundesinnenministerium spricht von 2,6 Millionen kommunalen Angestellten sowie 132.000 Tarifbeschäftigten des Bundes.

Bislang gibt es keine Einigung in den Verhandlungen, sodass weitere Streiks nicht ausgeschlossen sind. Besonders Pendler müssen sich in den kommenden Tagen auf erhebliche Verzögerungen und Ausfälle im öffentlichen Nahverkehr einstellen.

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