13 hours ago

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist Homeoffice für viele zur neuen Arbeitsrealität geworden. Doch wie wirkt sich die Arbeit von zu Hause auf das soziale Wohlbefinden der Menschen aus? Eine neue Studie zeigt, dass Homeoffice nicht zwangsläufig zu Einsamkeit führt – im Gegenteil, viele empfinden es ähnlich wie das Arbeiten im Büro.

Studie zeigt keine drastische Zunahme von Einsamkeit

Laut dem Einsamkeitsreport 2024 der Techniker Krankenkasse (TK), durchgeführt von Forsa, fühlen sich nur 16 Prozent der Beschäftigten, die gelegentlich im Homeoffice arbeiten, häufig oder manchmal einsam. Zum Vergleich: Bei denen, die ausschließlich im Unternehmen arbeiten, liegt dieser Anteil bei 14 Prozent – also nur minimal niedriger. Dies deutet darauf hin, dass die Arbeit zu Hause nicht zwangsläufig mehr Einsamkeit mit sich bringt als die Arbeit im Büro.

Der persönliche Austausch fehlt

Trotz der vergleichsweise niedrigen Einsamkeitserfahrungen in beiden Arbeitsmodellen gibt es Unterschiede. Etwa 42 Prozent der Homeoffice-Beschäftigten gaben an, den persönlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen zu vermissen. Dies betrifft sowohl fachliche Gespräche als auch den informellen, persönlichen Kontakt. Im Büro ist dieser Austausch selbstverständlich und in den meisten Fällen gegeben. Nur 12 Prozent der Vor-Ort-Arbeiter gaben an, dass der Austausch zu kurz kommt.

Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, erklärte dazu: „Der soziale Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, das Eingebundensein in ein Team, deckt ein Grundbedürfnis der Menschen nach Kontakt und Zugehörigkeit.“ Es sei klar, dass der persönliche Austausch am Arbeitsplatz wichtig für das Wohlbefinden ist, während die Entfernung im Homeoffice zu einem Mangel an sozialer Interaktion führen kann.

Einsamkeit ist subjektiv

Die Studie verdeutlicht auch, dass das Gefühl von Einsamkeit subjektiv ist. „Einsamkeit entsteht, wenn die Qualität oder Quantität der persönlichen Beziehungen nicht den individuellen Bedürfnissen entspricht“, erklärt die TK. Ein Mensch, der wenige Kontakte pflegt, kann sich dennoch nicht einsam fühlen, während jemand mit vielen sozialen Interaktionen in seinem Leben Einsamkeit erleben kann.

Interessanterweise gaben 58 Prozent der Befragten im privaten Bereich an, sich manchmal oder häufig einsam zu fühlen. In der Arbeit gaben nur 38 Prozent dieser Einschätzung recht. Dies zeigt, dass soziale Kontakte und die Zugehörigkeit zu einem Team eine wichtige Rolle spielen, aber dass die Einsamkeit auch im Privatleben anders wahrgenommen wird.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Homeoffice nicht zwangsläufig zu einer Zunahme von Einsamkeit führt, aber es zeigt auch, wie wichtig der persönliche Austausch für das Wohlbefinden der Mitarbeiter ist. Unternehmen sollten daher Möglichkeiten schaffen, den sozialen Kontakt zu fördern, auch wenn das Arbeiten von zu Hause aus weiterhin ein Teil der Arbeitswelt bleibt.

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