Der zweifache Oscar-Preisträger Gene Hackman wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau Betsy Arakawa tot in seinem Haus in New Mexico aufgefunden. Auch ihr Hund befand sich unter den Verstorbenen. Die Behörden gehen nicht von Fremdverschulden aus, doch die genauen Umstände werden noch untersucht.
Plötzlicher Tod einer Filmikone
Hackman, der im Alter von 95 Jahren verstarb, wurde von Polizeibeamten während einer Routinekontrolle in seinem Haus entdeckt. Die Behörden bestätigten, dass auch seine 64-jährige Ehefrau Betsy Arakawa und ihr Hund tot aufgefunden wurden. Ein Sprecher des Santa Fe County Sheriff’s Office, Denise Avila, erklärte, dass es bislang keine Hinweise auf eine Straftat gibt, doch die Ermittlungen weiterlaufen.
Ein Statement seines Publizisten steht noch aus.
Ein Schauspieler mit außergewöhnlicher Karriere
Gene Hackman gehörte zu den wandelbarsten und facettenreichsten Darstellern seiner Generation. Bekannt für seine eindrucksvolle Präsenz auf der Leinwand, verkörperte er gleichermaßen Helden, Schurken und Antihelden. Seine erste Oscar-Auszeichnung erhielt er für die Rolle des rauen Polizisten Jimmy Doyle in French Connection (1971), die zweite folgte 21 Jahre später für seine Darstellung des skrupellosen Sheriffs in Unforgiven.
Gene Hackman (li.) und seine Frau, Betsy Arakawa (re.)
Hackman zog sich bereits in den frühen 2000er Jahren aus dem Filmgeschäft zurück, seine letzte große Rolle spielte er in der Komödie Welcome to Mooseport (2004). Seitdem lebte er zurückgezogen in New Mexico, wo er als Privatperson geschätzt wurde und sich unter anderem als Vorstandsmitglied des Georgia O’Keeffe Museums engagierte.
Vom Außenseiter zum gefeierten Hollywood-Star
Eugene Allen Hackman wurde in San Bernardino, Kalifornien, geboren und wuchs unter schwierigen familiären Verhältnissen auf. Mit 16 Jahren verließ er sein Zuhause und trat den US-Marines bei. Später versuchte er sich in verschiedenen Berufen – als Discjockey, Radiomoderator und Maler, bevor er schließlich zur Schauspielerei fand.
Der Durchbruch gelang ihm erst spät, als er mit 35 Jahren für die Rolle in Bonnie and Clyde (1967) besetzt wurde. Es folgten legendäre Auftritte in The French Connection, Mississippi Burning und The Royal Tenenbaums, die ihn als eine der einflussreichsten Figuren Hollywoods etablierten.
Ein widerwilliger Star mit Abneigung gegen den Hollywood-Zirkus
Hackman galt als bescheidene, aber dominante Persönlichkeit, die sich vom Hollywood-Glamour weitgehend fernhielt. Er mied große Veranstaltungen und hatte wenig übrig für den kommerziellen Druck der Filmindustrie. „Schauspieler sind oft schüchterne Menschen“, erklärte er einmal. „Man findet einen Weg, sich auszudrücken, aber meidet den direkten Kontakt.“
Sein unaufgeregtes, aber meisterhaftes Spiel machte ihn zu einem der respektiertesten Darsteller seiner Zeit. Seine Vielseitigkeit zeigte sich sowohl in intensiven Dramen wie Crimson Tide als auch in humorvollen Rollen wie The Birdcage oder Get Shorty.
Ein Leben jenseits der Leinwand
Nach dem Rückzug aus Hollywood widmete sich Hackman dem Schreiben von Romanen, einer Passion, die ihn bis ins hohe Alter begleitete. Zudem genoss er die Ruhe seines Hofes in New Mexico, wo er die Aussicht auf die Rocky Mountains schätzte.Er hinterlässt eine beeindruckende Karriere, einen einzigartigen Stil und unvergessliche Filme, die ihn als eine Legende Hollywoods unsterblich machen.