Rosenbrauerei Pößneck meldet Insolvenz an

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20 hours ago

… nach 158 Jahren

Die traditionsreiche Rosenbrauerei aus Pößneck in Thüringen steht vor dem Aus. Nach 158 Jahren musste die Brauerei aufgrund finanzieller Schwierigkeiten Insolvenz anmelden. Die Insolvenzverwaltung übernimmt der Erfurter Rechtsanwalt Rolf Rombach, wie das Amtsgericht in Gera bestätigte.

Steigende Kosten und sinkender Absatz belasten Brauerei

Die Gründe für die Insolvenz sind vielfältig. Neben den stark gestiegenen Produktionskosten kämpft die Rosenbrauerei seit Jahren mit einem kontinuierlichen Absatzrückgang. Besonders die Schließung der Produktionsstätte in Weimar Ende Januar hatte das Unternehmen schwer getroffen. Seitdem wurde das dort gebraute “Ehringsdorfer Bier” ebenfalls in Pößneck produziert. Doch auch diese Maßnahme konnte die finanzielle Schieflage offenbar nicht abwenden.

Rückgang des Bierkonsums als Hauptursache

Ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftlichen Probleme der Rosenbrauerei ist der rückläufige Bierkonsum in Deutschland. Laut dem Deutschen Brauer-Bund sank der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier von durchschnittlich 102 Litern im Jahr 2015 auf nur noch etwa 88 Liter im Jahr 2023. Dieser Trend setzt vor allem regionale Brauereien unter massiven Druck, die zusätzlich mit einem harten Preiskampf gegenüber großen Herstellern zu kämpfen haben.

Preiskampf mit Großbrauereien verschärft die Lage

Neben dem sinkenden Konsum sorgt auch der zunehmende Wettbewerb mit großen Massenherstellern für Probleme. Diese können durch ihre Größe deutlich günstiger produzieren und drücken die Preise auf dem Markt. Für kleinere Brauereien wie die Rosenbrauerei, die auf traditionelle Produktionsmethoden setzen, wird es dadurch immer schwieriger, wirtschaftlich zu arbeiten.

Insolvenzverwalter prüft Sanierungsmöglichkeiten

Rechtsanwalt Rolf Rombach, der als Insolvenzverwalter eingesetzt wurde, kündigte an, die wirtschaftliche Lage der Brauerei genau zu prüfen und mögliche Sanierungskonzepte zu entwickeln. Ob die Traditionsbrauerei jedoch gerettet werden kann, bleibt fraglich. „Die Situation ist ernst, aber wir werden alle Optionen sorgfältig prüfen“, so Rombach.

Schicksal der Mitarbeiter ungewiss

Auch die Zukunft der rund 50 Mitarbeiter der Rosenbrauerei ist derzeit unklar. Sie wurden bereits über die Insolvenzanmeldung informiert und bangen nun um ihre Arbeitsplätze. Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Brauerei wird in den kommenden Wochen erwartet.

Ein weiterer Rückschlag für regionale Brauereien

Die Insolvenz der Rosenbrauerei ist ein weiterer Beleg dafür, wie schwierig die Situation für regionale Brauereien in Deutschland geworden ist. Steigende Kosten, sinkender Bierkonsum und der starke Wettbewerb durch Großbrauereien machen es für viele Traditionsunternehmen fast unmöglich, wirtschaftlich zu überleben. Ob die Rosenbrauerei gerettet werden kann, bleibt vorerst ungewiss.

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