8 hours ago

… auch in der eigenen Partei

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sieht sich mit schwindendem Rückhalt konfrontiert. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage glauben 52 Prozent der Deutschen, dass er kein guter Bundeskanzler wäre. Nur noch 38 Prozent trauen ihm dieses Amt zu, während 10 Prozent unentschlossen sind. Besonders brisant: Auch innerhalb der Unionsanhängerschaft sinkt das Vertrauen in Merz deutlich.

Rückhalt unter Unionswählern schwindet

Noch vor einer Woche hielten 83 Prozent der CDU/CSU-Wähler Merz für einen geeigneten Kanzler. Doch nun liegt dieser Wert nur noch bei 74 Prozent – ein deutlicher Rückgang innerhalb kurzer Zeit. Beobachter führen dies auf die umstrittenen Finanzentscheidungen des CDU-Chefs zurück.

In den Sondierungsgesprächen mit der SPD erklärte sich Merz bereit, die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben zu lockern. Außerdem stimmte er einem 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket zu, das durch neue Schulden finanziert werden soll. Besonders wirtschaftsliberale Anhänger der Union sehen diesen Schritt kritisch.

Parteipräferenzen bleiben stabil

Trotz der abnehmenden Beliebtheit von Merz bleibt die Wählergunst für die CDU/CSU konstant bei 28 Prozent. Die AfD folgt mit 22 Prozent, die SPD erreicht 15 Prozent, während die Grünen und die Linke jeweils bei 11 Prozent stehen. Die FDP gewinnt leicht auf 4 Prozent, während das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) weiterhin 3 Prozent erreicht.

Bereitschaft zur Landesverteidigung gering

Die Umfrage untersuchte zudem die Einstellung der Deutschen zur Landesverteidigung. Im Falle eines militärischen Angriffs auf Deutschland würden sich nur 17 Prozent „auf jeden Fall“ zur Verteidigung mit Waffen bereit erklären, während 19 Prozent dies „wahrscheinlich“ tun würden. Eine klare Mehrheit von 60 Prozent lehnt dies jedoch ab.

Interessante Unterschiede zeigen sich zwischen Geschlechtern und Bildungsgruppen:

  • 27 Prozent der Männer würden Deutschland verteidigen, aber nur 8 Prozent der Frauen.
  • Personen mit Hauptschulabschluss (27 Prozent) zeigen eine höhere Bereitschaft als solche mit mittlerem (16 Prozent) oder höherem Bildungsabschluss (17 Prozent).

Diese Ergebnisse decken sich weitgehend mit einer ähnlichen Befragung aus November 2023, bei der ebenfalls 61 Prozent eine aktive Teilnahme an der Landesverteidigung ausgeschlossen hatten.

Politischer Druck auf Merz wächst

Die sinkenden Umfragewerte setzen Friedrich Merz zunehmend unter Druck. Besonders in der eigenen Partei wird seine Zustimmung zur Lockerung der Schuldenbremse kritisch betrachtet. Ob er das Vertrauen der Wähler bis zur nächsten Bundestagswahl zurückgewinnen kann, bleibt fraglich.

nicht verpassen