Die Zahl der Maserninfektionen in Europa und Zentralasien hat einen besorgniserregenden Höchststand erreicht. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem UN-Kinderhilfswerk Unicef wurden 2024 über 127.000 Fälle gemeldet – doppelt so viele wie im Vorjahr und die höchste Zahl seit 1997. Besonders betroffen sind Rumänien und Kasachstan, wo zehntausende Menschen erkrankten.
Erheblicher Anstieg der Infektionen
In Rumänien wurden im vergangenen Jahr 30.692 Masernfälle registriert, während Kasachstan mit 28.000 Infektionen ebenfalls stark betroffen war. Deutschland blieb im Vergleich dazu weniger stark betroffen, doch auch hier zeigt sich ein deutlicher Anstieg: Bis Ende September 2024 wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) 553 Fälle gemeldet. Dies stellt einen drastischen Unterschied zu den Vorjahren dar, in denen die Infektionszahlen teils im zweistelligen Bereich lagen.
WHO-Regionaldirektor Hans Kluge warnte eindringlich vor den Konsequenzen der steigenden Masernfälle: „Die Masern sind zurück und das ist ein Weckruf.“ Er betonte, dass nur eine hohe Impfquote langfristig vor der Krankheit schützen könne.
Besonders Kinder unter fünf Jahren gefährdet
Besonders alarmierend ist, dass 40 Prozent der Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren auftraten. Laut WHO mussten mehr als die Hälfte aller Erkrankten im Krankenhaus behandelt werden. Die Komplikationen reichen von schweren Entzündungen der Lunge und des Gehirns bis hin zu bleibenden Schäden. 2024 gab es bereits 38 bestätigte Todesfälle infolge der Krankheit (Stand: 6. März 2025).
Die WHO führt die steigenden Fallzahlen auf rückläufige Impfquoten zurück, die insbesondere durch die Covid-19-Pandemie gesunken sind. In vielen Ländern habe sich der Impfschutz noch nicht wieder auf das Niveau vor der Pandemie erholt.
Impfung als wirksamster Schutz
Masern gehören zu den ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Bereits ein kurzer Kontakt mit einer infizierten Person kann ausreichen, um sich zu infizieren. Erste Symptome sind Fieber, Husten und der charakteristische Hautausschlag, der sich über den gesamten Körper ausbreitet. Während viele Fälle komplikationslos verlaufen, kann es zu schweren Entzündungen von Gehirn, Lunge oder Mittelohr kommen.
Die wirksamste Methode zur Prävention bleibt die Impfung. Die WHO ruft daher dazu auf, Impflücken zu schließen und die Impfprogramme konsequent fortzuführen, um weitere Ausbrüche zu verhindern.