Brigitte Kimmich-ReyterAm Flughafen Köln/Bonn hat der Zoll eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: Eine Seniorin wurde mit fast 35 Kilogramm sogenanntem Potenzhonig erwischt. Die Frau führte die Ware aus der Türkei mit sich und hatte sie in mehreren Koffern und Seesäcken verstaut.
„Mehr Potenzhonig hat der Zoll noch nie bei einer Einzelperson gefunden“, erklärte ein Sprecher des Hauptzollamts Köln. Der Fund stellt demnach einen bundesweiten Rekord dar.
Verdacht auf gewerblichen Handel
Aufgrund der großen Menge gehen die Behörden nicht von einem privaten Gebrauch aus. „Wir gehen aufgrund der enormen Menge von einem gewerblichen Hintergrund aus“, so der Zollsprecher weiter. Die Rentnerin wurde daher genau überprüft, und der Honig wurde beschlagnahmt.
Das Produkt enthält Sildenafil – den Hauptwirkstoff vieler Potenzmittel – der in Deutschland verschreibungspflichtig ist. Arzneimittel mit diesem Inhaltsstoff dürfen nicht ohne behördliche Genehmigung eingeführt werden.
Illegale Einfuhr von Arzneimitteln
Nach Angaben des Zolls muss Potenzhonig mit Sildenafil als Arzneimittel klar gekennzeichnet sein. Das war in diesem Fall nicht gegeben. Verstöße gegen diese Vorschriften können nicht nur zur Beschlagnahmung führen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an. Unklar ist bislang, ob die Frau allein handelte oder Teil eines größeren Netzwerks ist. In jedem Fall zeigt der Fund, dass der Zoll auch ungewöhnliche Schmuggelware konsequent aufspürt.
