Die traditionsreiche BayWa AG, ein führendes Unternehmen im Bereich der Baumärkte und der landwirtschaftlichen Produkte, befindet sich in einer schwierigen Lage. Trotz einer langen Erfolgsgeschichte und einem bedeutenden Marktanteil in Deutschland sieht sich das Unternehmen gezwungen, drastische Einsparmaßnahmen zu ergreifen. BayWa hat bekannt gegeben, dass 26 Standorte in Deutschland geschlossen werden und 1300 Arbeitsplätze bis 2027 gestrichen werden sollen. Dies bedeutet einen radikalen Kahlschlag in der Unternehmensstruktur, insbesondere in der Verwaltung und im Einzelhandelsbereich.
Filialschließungen und Mitarbeiterentlassungen als Antwort auf hohe Verluste
Die Entscheidung zur Schließung von 26 Filialen und der Entlassung von 1300 Mitarbeitern ist die Folge von finanziellen Schwierigkeiten, die das Unternehmen in den letzten Jahren belastet haben. BayWa hatte sich stark in den Wind- und Solarbereich investiert, was zu hohen Schulden und finanziellen Defiziten führte. „Wir müssen uns umstrukturieren, um die finanzielle Zukunft des Unternehmens zu sichern“, sagte ein Sprecher von BayWa. Die Schließungen und die Mitarbeiterentlassungen betreffen vor allem die Bereiche Verwaltung und den Einzelhandel, mit einem Fokus auf Bayern und Baden-Württemberg.
Die Filialschließungen werden schrittweise erfolgen: 15 Filialen sollen bis zum Ende des Jahres 2025 schließen, die restlichen 11 im Jahr 2026. Die Betroffenen wurden bereits in direkten Gesprächen mitgeteilt, wie das Unternehmen erklärte. „Die Mitarbeiter wurden bereits in allen direkten Fällen informiert und erhalten sozialverträgliche Lösungen in enger Zusammenarbeit mit den Betriebsräten“, hieß es weiter. Trotzdem werden die angekündigten Maßnahmen das Unternehmen und die betroffenen Regionen erheblich belasten.
BayWa kämpft mit Schulden und einer schwierigen Zukunft
BayWa, ein Unternehmen, das im Jahr 1923 gegründet wurde, hat eine lange Geschichte und hat sich über Jahrzehnte hinweg als eine der größten Baumarktketten Deutschlands etabliert. Doch in den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Lage erheblich verschlechtert. Das Unternehmen hatte sich in den Bereich Windkraft und Solarenergie gewagt, was jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Im Gegenteil: BayWa r.e., die Tochtergesellschaft, die für diesen Bereich zuständig war, schrieb rote Zahlen und häufte einen Schuldenberg von rund 4 Milliarden Euro an, so der Halbjahresbericht 2024.

Diese hohe Zinslast und der finanzielle Druck haben das Unternehmen dazu gezwungen, in allen Bereichen zu sparen und die Struktur des Unternehmens grundlegend zu überdenken. „Wir müssen uns von nicht rentablen Geschäftsbereichen trennen, um unsere finanzielle Stabilität zu gewährleisten“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Inzwischen ist BayWa auf den Rückhalt von Krediten angewiesen, die jedoch durch die Zinslast kaum tragbar sind.