Zum ersten Mal in der Geschichte hat Deutschland die K.o.-Runde einer Frauenfußball-WM nicht erreicht. Im Spiel gegen Südkorea kam die DFB-Elf nur zu einem Unentschieden, während Marokko und Kolumbien in die nächste Runde einzogen.
Nach einem Unentschieden von 1:1 gegen Südkorea im letzten Gruppenspiel ist die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der Fußball-WM ausgeschieden. Zum ersten Mal in der Geschichte verfehlt der zweimalige Weltmeister Deutschland damit die K.-o.-Phase einer Frauenfußballweltmeisterschaft.
Obwohl das Team im vorherigen Jahr bei der Europameisterschaft den zweiten Platz erreicht hatte und somit bei der Weltmeisterschaft zu den Favoriten gezählt wurde, konnte es die Erwartungen nicht erfüllen.
Südkorea – Deutschland 1:1 (1:1)
Das vierte Turniertor der Kapitänin Alexandra Popp in der 42. Minute vor 38.945 Zuschauern brachte ein 1:1-Unentschieden, reichte jedoch nicht aus, um weiterzukommen. Die deutschen Fußballerinnen wirkten anfangs nervös und machten viele Fehler, und sie gerieten durch ein Tor von So-hyun Cho in der 6. Minute ins Hintertreffen.
Nach der Halbzeitpause konnten die Deutschen nur wenig erreichen. Ein zweites Tor von Popp wurde aufgrund einer Abseitsposition nach einem Videobeweis in der 57. Minute nicht anerkannt. Das favorisierte Team hatte weiterhin Schwierigkeiten, Lücken zu finden. Nur Popp in der 74. Minute und Lohmann in der Nachspielzeit brachten Gefahr. Das war bei weitem nicht genug, und so blieb das Team des Deutschen Fußball-Bundes in zwei Vorrundenspielen ohne Sieg.
Die Spielerinnen waren nach dem Schlusspfiff sprachlos. Popp sagte im ZDF: „Um ehrlich zu sein, kann ich es immer noch nicht fassen. Ich verstehe immer noch nicht ganz, was hier gerade passiert.“ Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gestand die Schwächen ihres Teams ein und meinte: „Heute war eine große Verunsicherung teilweise zu spüren.“ Sie fügte nach dem Abpfiff hinzu: „Letztendlich war unsere Leistung nicht ausreichend. Es war einfach zu wenig.“
Marokko – Kolumbien 1:0 (1:0)
Im parallelen Spiel der Gruppe H besiegte Marokko überraschend Kolumbien und zog damit am DFB-Team vorbei auf den zweiten Tabellenplatz. Damit steht Marokko in der Runde der letzten 16. Kolumbien, das die Gruppe als Erster beendet, trifft im Achtelfinale am Dienstag auf Jamaika. Marokko wird am gleichen Tag gegen Frankreich spielen.
Im abschließenden Gruppenspiel der Gruppe H gelang Marokko ein 1:0 (1:0) Sieg gegen Kolumbien. Der entscheidende Treffer für die Nordafrikanerinnen wurde von Anissa Lahmari in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45. Minute +4) in Perth, Australien, erzielt.
Kurz vor dem Abschluss der ersten Hälfte, die ansonsten recht ereignisarm verlief, wurde die marokkanische Stürmerin Ibtissam Jraïdi von Daniela Arias von hinten im Strafraum zu Fall gebracht. Kolumbiens Torhüterin Catalina Pérez konnte zwar den darauffolgenden Strafstoß von Ghizlane Chebbak abwehren, aber Anissa Lahmari nutzte den Nachschuss vor 17.342 Zuschauern zur begeistert gefeierten Führung. In der zweiten Spielhälfte bemühte sich Kolumbien um den Ausgleich, konnte jedoch keine Belohnung erzielen.