Zwei Konzerne bündeln ihre Stärken in Europa
Die Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Lockheed Martin wollen künftig bei der Produktion von Raketen und Flugkörpern enger zusammenarbeiten. Beide Seiten unterzeichneten dazu eine gemeinsame Absichtserklärung, die den Aufbau eines europäischen Kompetenzzentrums zum Ziel hat.
Wie die Unternehmen mitteilten, sollen von dort aus künftig Entwicklung, Fertigung und Vertrieb moderner Raketensysteme koordiniert werden. Die Umsetzung steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Regierungen der USA und Deutschlands.
Zentrale Rolle Europas im Rüstungsverbund
Mit dem neuen Projekt wollen Rheinmetall und Lockheed Martin ihre bisherige Zusammenarbeit ausweiten. Schon heute kooperieren die beiden Unternehmen unter anderem beim Kampfflugzeug F-35A, bei dem Rheinmetall ab Juli Rumpfteile im nordrhein-westfälischen Weeze produzieren wird.
„Wir wollen die Rüstungsindustrie in Europa durch strategische Partnerschaften stärken“, hieß es aus Unternehmenskreisen.
Raketenproduktion soll in Europa angesiedelt werden
Die geplante Fertigung von Raketen auf europäischem Boden dient auch der Stärkung der industriellen Unabhängigkeit Europas. Beide Konzerne wollen die Systeme künftig in Europa herstellen, zertifizieren und vertreiben.
Ein konkreter Produktionsstandort wurde zwar noch nicht genannt, Branchenexperten halten eine Verlagerung nach Deutschland für wahrscheinlich, da Rheinmetall bereits über vorhandene Strukturen verfügt.
Mehrfachraketenwerfer im Fokus der Kooperation
Bereits im Jahr 2023 hatten sich die beiden Unternehmen zur Entwicklung eines Mehrfachraketenwerfer-Systems zusammengeschlossen. Dieses neue System könnte künftig auch bei der Bundeswehr zum Einsatz kommen. Durch die aktuelle Vereinbarung wird dieser Bereich weiter gestärkt und langfristig ausgebaut.