Jeder Vierte in Deutschland mit Migrationshintergrund 

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Mehr als 21 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte

Laut dem Statistischen Bundesamt lebten im Jahr 2024 etwa 21,2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Das bedeutet, dass gut jeder vierte Einwohner – mehr als 25 Prozent – eine Einwanderungsgeschichte aufweist. Im Vergleich zu 2023 ist das ein Anstieg um 873.000 Personen oder vier Prozent. Damals waren es noch 20,4 Millionen.

Der Begriff „Migrationshintergrund“ umfasst Personen, die entweder selbst oder deren Eltern seit 1950 nach Deutschland eingewandert sind. Innerhalb dieser Gruppe sind rund 16,1 Millionen Menschen selbst eingewandert, während etwa fünf Millionen zu den Nachkommen von Migranten zählen. Letztere Gruppe wuchs im Jahresvergleich sogar um sechs Prozent.

Zuwanderung nach Herkunftsland – Syrien an der Spitze

Seit dem Jahr 2015 haben rund 6,5 Millionen Menschen in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Besonders stark war der Zuzug aus Syrien, mit 700.000 Menschen zwischen 2015 und 2021. Weitere wichtige Herkunftsländer waren Rumänien mit 300.000 und Polen mit 230.000 Personen.

Zwischen 2022 und 2024 kamen zusätzliche 2,2 Millionen Menschen. Die drei größten Herkunftsgruppen in dieser Zeit waren Ukrainer (rund 843.000 Personen), gefolgt von weiteren Syriern (124.000) und Türken (112.000).

Arbeitsmigration spielt untergeordnete Rolle

Trotz der hohen Zuwanderung fällt auf, dass Erwerbstätigkeit nur für 23 Prozent der Einwanderer der Hauptgrund war. Asyl war mit 31 Prozent der häufigste Zuzugsgrund. Besonders bei Männern dominierten Asyl (32 Prozent) und Arbeit (28 Prozent), während bei Frauen neben dem Asylgrund (30 Prozent) vor allem Familienzusammenführung (26 Prozent) ausschlaggebend war.

Ein Behördenvertreter betonte: „Deutschland verzeichnet eine historisch hohe Zuwanderung – aber nur ein begrenzter Teil erfolgt gezielt zur Arbeitsaufnahme.“

Demografische Verschiebungen durch junge Migranten

Die Einwanderung prägt zunehmend die Altersstruktur der Bevölkerung. Der Altersdurchschnitt der Personen mit Migrationshintergrund liegt bei 38,2 Jahren – damit sind sie im Schnitt neun Jahre jünger als die Gesamtbevölkerung (47,4 Jahre).

In der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen hatte im Jahr 2024 sogar jede dritte Person (34 Prozent) einen Migrationshintergrund. Bei den über 65-Jährigen hingegen waren es lediglich 14 Prozent.

Ein Sozialforscher erklärte: „Die demografische Wirkung der Migration ist deutlich – vor allem jüngere Bevölkerungsgruppen verändern sich strukturell.“

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