Bulgarien setzt auf Euro – EU rügt Österreichs Defizit

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2 days ago

Gemeinschaftswährung bald auch in Bulgarien

Ab dem 1. Januar 2026 wird Bulgarien den Euro als offizielles Zahlungsmittel einführen. Die Europäische Kommission bestätigte, dass das Land die erforderlichen Kriterien für den Beitritt zur Eurozone erfüllt. Damit wird Bulgarien nach Kroatien (2023) das 21. Land im Euroraum.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte: „Der Euro ist ein greifbares Symbol der europäischen Stärke und Einheit.“ Sie lobte den Schritt als wirtschaftlichen Fortschritt: Der Euro bringe mehr Handel, Investitionen, finanzielle Stabilität und höhere Einkommen.

Volkswirtschaftlich schwach, aber wachsend

Trotz des geringen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf – etwa 34 % unter dem EU-Durchschnitt – hat Bulgarien zuletzt überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnet. Die Einführung der neuen Währung war ursprünglich für 2024 geplant, wurde jedoch wegen einer zu hohen Inflationsrate von 9,5 % verschoben.

Das Land will durch den Beitritt zum Euro Stabilität und bessere Rahmenbedingungen für Investoren erreichen. Kritik gibt es jedoch im Inland: Zahlreiche Proteste gegen die Aufgabe des Lew zeugen von Unsicherheit in der Bevölkerung.

Österreich im Visier der Kommission

Im Gegensatz zu Bulgarien sieht sich Österreich mit einem Verfahren wegen übermäßiger Neuverschuldung konfrontiert. Laut der Europäischen Kommission lag das Haushaltsdefizit 2024 bei 4,7 % des Bruttoinlandsprodukts – deutlich über dem zulässigen Grenzwert von 3 %.

Die wirtschaftliche Lage der Alpenrepublik ist angespannt: Rezession, schwache Binnennachfrage und hohe Inflation belasten das Land. Laut EU-Prognosen wird Österreich 2025 das einzige EU-Land mit negativem Wirtschaftswachstum sein.

Nächste Schritte im Verfahren

Der Wirtschafts- und Finanzausschuss der EU wird nun eine Stellungnahme zum österreichischen Defizit abgeben. Anschließend könnte die Kommission formell ein Defizitverfahren eröffnen und konkrete Sparvorgaben machen. Die Regierung in Wien plant bereits Einsparungen in Höhe von 54 Milliarden Euro bis 2029.

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