Trumps Kanada-Zölle drücken US-Börsen ins Minus

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23 hours ago

Neue Handelshürden belasten Investorenstimmung

Die US-Aktienmärkte starteten am Freitag mit deutlichen Abschlägen in den Handelstag. Grund für die Eintrübung der Stimmung war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Importzölle auf kanadische Waren ab dem 1. August auf 35 Prozent anzuheben. Bislang lag der Satz bei 25 Prozent. Auch weitere Länder sollen betroffen sein: Trump plant pauschale Abgaben von 15 bis 20 Prozent für andere Handelspartner.

Die wichtigsten US-Indizes reagierten unmittelbar auf die neuen Pläne. Der Dow Jones, der Nasdaq Composite und der S&P 500 verloren zum Handelsstart jeweils rund 0,5 Prozent. Marktbeobachter sprachen von wachsender Unsicherheit hinsichtlich der Auswirkungen auf den internationalen Handel.

Sorge um Eskalation im Nordamerikahandel

Die Verschärfung der Zollpolitik gegenüber Kanada, einem der engsten wirtschaftlichen Partner der USA, stößt auf breites Unverständnis. Ökonomen warnen vor einer möglichen Vergeltungsreaktion Ottawas, die vor allem die US-Autoindustrie und den Agrarsektor empfindlich treffen könnte. Kanada gehört zu den wichtigsten Lieferanten von Aluminium, Holz und landwirtschaftlichen Erzeugnissen für den US-Markt.

Der Schritt wird auch als Signal an andere Staaten gewertet. Mit pauschalen Zöllen auf eine Vielzahl von Ländern wolle Trump offenbar die amerikanische Exportbilanz verbessern und „fairere Handelsbedingungen erzwingen“, wie es aus Regierungskreisen hieß.

Technologie- und Finanzwerte unter Druck

Die Zollpläne wirkten sich besonders stark auf Aktien aus dem Technologie- und Finanzsektor aus. Branchengrößen wie Apple, Microsoft und Goldman Sachs verzeichneten bereits zur Eröffnung Kursverluste zwischen 1,2 und 1,5 Prozent. Analysten verweisen auf mögliche Unterbrechungen in den Lieferketten sowie steigende Importkosten bei Komponenten aus Kanada.

Auch Automobilhersteller wie Ford und General Motors, die Produktionsstätten beiderseits der Grenze betreiben, gaben nach. Bereits bestehende Lieferverträge könnten durch die neuen Abgaben wirtschaftlich unattraktiv werden.

Levi Strauss trotzt dem Abwärtstrend

Ein bemerkenswerter Ausreißer im schwachen Gesamtmarkt war der US-Modekonzern Levi Strauss. Das Unternehmen legte gegen den Trend um sieben Prozent zu. Hintergrund ist ein besser als erwartetes Quartalsergebnis. Der Jeans-Hersteller hob auf dieser Basis seine Prognosen für das Gesamtjahr an.

Dana Telsey, Analystin des Beratungsunternehmens Telsey Advisory Group, erklärte: „Die vorgelegten Zahlen sind beeindruckend. Levi hat starke Marktanteile hinzugewonnen und zeigt robuste Margen.

Die Entwicklung bei Levi wird in Analystenkreisen auch als Beleg gewertet, dass einzelne Konsumgüterhersteller derzeit weniger stark unter geopolitischen Spannungen leiden als Industriewerte.

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