Union büßt nach geplatzter Richterwahl Zustimmung ein
Die CDU/CSU hat infolge der gescheiterten Wahl zur Bundesverfassungsrichterin an Zustimmung verloren. Laut einer aktuellen Insa-Umfrage für die Bild am Sonntag kommt die Union nur noch auf 27 Prozent, ein Rückgang um einen Prozentpunkt. Damit schrumpft der Vorsprung gegenüber der AfD, die stabil bei 24 Prozent liegt, auf lediglich drei Punkte – so gering wie selten zuvor.
Koalitionskonflikt schwächt das Ansehen der Union
Der öffentliche Streit über die Richterwahl hat das politische Klima spürbar verändert. Die Union verliert an Rückhalt, während sich die AfD weiter als zweitstärkste Kraft behauptet. Beobachter sehen in dieser Entwicklung eine Fortsetzung des Trends, bei dem die AfD von Vertrauensverlusten der etablierten Parteien profitiert. Politikwissenschaftler warnen seit Monaten vor einer wachsenden Polarisierung, insbesondere in Krisenzeiten.
SPD stabil, FDP weiter unter Fünfprozenthürde
Die SPD verharrt bei 15 Prozent und kann damit ihren zuletzt negativen Trend stoppen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gewinnt leicht hinzu und erreicht 5 Prozent – genug für den Einzug in den Bundestag. Die Grünen und die Linke stagnieren jeweils bei 11 Prozent. Deutlich unter der relevanten Schwelle bleibt die FDP, die bei nur 3 Prozent liegt.
Streit um Brosius-Gersdorf verunsichert bürgerliches Lager
Auslöser für die aktuelle Lage ist der Streit um die gescheiterte Nominierung von Frauke Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin. Der Vorschlag war am Widerstand der SPD gescheitert, was innerhalb der Koalition für erhebliche Spannungen sorgte. In konservativen Kreisen wird von einer „verpassten Chance zur Einigung“ gesprochen. Viele Wähler sehen die Handlungsfähigkeit der Regierung dadurch infrage gestellt.
Repräsentative Umfrage: Stimmung kippt vor Ost-Wahlen
Die Daten basieren auf einer repräsentativen Befragung von 1205 Personen, durchgeführt vom 14. bis 18. Juli 2025. Politische Analysten betonen, wie stark innenpolitische Konflikte die Wählerstimmung beeinflussen können. Die kommenden Monate gelten als entscheidend – insbesondere mit Blick auf die Landtagswahlen im Osten, bei denen sich die Kräfteverhältnisse weiter verschieben könnten.