Bundesregierung beschließt milliardenschweres Rentenpaket

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Rentenniveau soll bis 2031 stabil bleiben

Die Bundesregierung hat ein neues Rentenpaket 2025 beschlossen, das vor allem die Stabilisierung des Rentenniveaus sichern soll. Im Mittelpunkt steht das politische Versprechen, das Renteniveau bis 2031 nicht unter 48 Prozent sinken zu lassen. Bundesministerin Bärbel Bas (SPD) betonte: „Für Menschen, die lange gearbeitet haben, muss sichergestellt sein, dass sie von ihrer Rente leben können.“ Eine Anhebung des Renteneintrittsalters über 67 Jahre lehnte sie entschieden ab, da dies eine „versteckte Rentenkürzung“ bedeuten würde.

Hohe Kosten für die Rentensicherung

Allein die Einhaltung dieser Haltelinie kostet den Staat jährlich rund 11,2 Milliarden Euro, die durch Steuerzuschüsse und nicht über höhere Beiträge gedeckt werden. Der Steuerzuschuss zur Rentenkasse soll in diesem Jahr 121 Milliarden Euro betragen – fast ein Viertel des gesamten Bundeshaushalts. Damit wird die gesetzliche Rentenversicherung zunehmend zu einer finanziellen Belastung für die Staatsfinanzen.

Demografie verschärft die Lage

Die demografische Entwicklung stellt die Rentenversicherung vor erhebliche Herausforderungen. Laut dem Statistischen Bundesamt wird die Zahl der Rentner von derzeit 21 Millionen auf über 23 Millionen bis 2035 steigen. Gleichzeitig sinkt das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern von 2:1 im Jahr 2020 auf voraussichtlich 1,5:1 in den 2030er Jahren. Experten sehen hierin ein massives Ungleichgewicht, das die Umlagefinanzierung zunehmend gefährdet.

Altersarmut nimmt weiter zu

Parallel zur demografischen Entwicklung steigt die Altersarmut in Deutschland. 2005 galt noch jeder Neunte über 65 als armutsgefährdet, heute ist es bereits jeder Fünfte über 75. Laut Bertelsmann Stiftung könnte die Quote unter Neurentnern bis Mitte der 2030er Jahre auf 20 Prozent klettern. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Rentenpaket allein nicht ausreicht, um die wirtschaftliche Sicherheit im Alter zu gewährleisten.

Kritik von Ökonomen

Ökonomen warnen vor einer „falschen Richtung“ der Reform. Marcel Thum vom ifo-Institut betonte: „Die Reform verlagert die Last der steigenden Lebenserwartung auf die jungen Generationen.“ Der Wirtschaftsweise Martin Werding forderte schärfere Rentenregeln und bezeichnete die derzeitigen Abschläge bei vorzeitigem Renteneintritt als „zu großzügig“. Auch Veronika Grimm vom Sachverständigenrat kritisierte die Reform als „völlig kontraproduktiv“, da sie den Bundeshaushalt belaste und notwendige Innovationen behindere.

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