Dieter KielsheimerHistorischer Umfragewert für die AfD
Die Alternative für Deutschland (AfD) hat laut einer neuen Ipsos-Umfrage mit 25 Prozent den höchsten je gemessenen bundesweiten Wert erreicht. Damit liegt sie erstmals vor allen anderen Parteien und überholt die bislang führende Union, die auf 24 Prozent fällt – ein Verlust von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Höchststand Anfang März.
Die SPD verharrt stabil bei 15 Prozent, während Grüne und Linke jeweils 11 Prozent erreichen. Die Linke kann damit zwei Punkte zulegen, die Grünen verlieren einen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) würde mit 5 Prozent möglicherweise den Einzug in den Bundestag schaffen, während die FDP mit nur 4 Prozent klar unter der Fünfprozenthürde bleibt.
Weidel sieht Rückenwind für politische Wende
Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel äußerte sich erfreut über das Ergebnis: „Die Bürger wollen den politischen Wechsel – und keine ‘Weiter-So’-Koalition aus Union und SPD.“ Die Umfrageergebnisse scheinen ihre Sichtweise zu bestätigen. Die Wähler wenden sich verstärkt von den traditionellen Regierungsparteien ab und suchen Alternativen, die einen klaren Kurswechsel versprechen.
Stimmung dreht sich gegen etablierte Parteien
Der deutliche Rückgang der Union, die vor kurzem noch bei 29 Prozent lag, deutet auf eine wachsende Unzufriedenheit mit den aktuellen politischen Entwicklungen hin. Die derzeit diskutierte schwarz-rote Koalition hätte laut Umfrage keine Mehrheit mehr – ein Warnsignal für die Parteiführungen.Ein Politikwissenschaftler merkte an: „Wenn man im Wahlkampf eine harte Linie gegen die Grünen fährt und dann eine Schuldenpolitik übernimmt, die man zuvor kritisiert hat, sorgt das für massive Irritationen.“ Damit wurde auf das widersprüchliche Verhalten der Union in den laufenden Koalitionsverhandlungen angespielt.
