Kostensteigerungen treffen auch Deutschlands Brauereien
Inmitten anhaltender Inflation im Lebensmittelsektor erreichen nun auch die deutschen Biertrinker eine spürbare Preiswelle. Nach Angaben mehrerer Brauereien werden die Preise für eine Kiste Bier mit 20 Flaschen à 0,5 Liter um etwa einen Euro steigen. Besonders betroffen sind die Marken Veltins und Krombacher, die beide angekündigt haben, ihre Preise zeitnah anzupassen.
Als Gründe führen die Unternehmen insbesondere gestiegene Energiekosten sowie die Verteuerung von Kohlensäure an. Die Preisentwicklung reiht sich damit in eine allgemeine Kostenwelle ein, die bereits andere Grundnahrungsmittel massiv verteuert hat.
Verbraucher zahlen seit 2021 deutlich mehr
Die Verbraucherzentrale beziffert den Anstieg der Lebensmittelpreise in Deutschland seit 2021 auf rund 30 Prozent. Besonders auffällig war die Preisentwicklung bei Butter und Speiseöl, die sich um 64 Prozent verteuerten. Auch Brot und Getreideprodukte legten um über 34 Prozent zu.
Vor diesem Hintergrund erscheint der Preisanstieg bei Bier als logische Fortsetzung einer breit angelegten Teuerungswelle. Dennoch trifft die Ankündigung auf ein Produkt, das für viele Verbraucher einen symbolischen Charakter hat.
Absatzprobleme verschärfen die Lage
Gleichzeitig kämpfen viele Brauereien mit einem rückläufigen Bierabsatz. Der Konsum von Bier in Deutschland sinkt seit Jahren. Während alkoholfreie Varianten ein moderates Wachstum verzeichnen, stagniert der Absatz klassischer Sorten.
Die Preiserhöhungen sind damit nicht nur eine Reaktion auf steigende Kosten, sondern auch auf eine schwierige Marktlage, in der viele Hersteller um Profitabilität ringen. „Wir können den Preisdruck nicht mehr allein intern abfangen,“ heißt es aus Unternehmenskreisen.
Krombacher und Veltins setzen den Ton
Laut dem Branchenmagazin Inside ist Krombacher weiterhin die meistgetrunkene Biermarke Deutschlands, gefolgt von Bitburger und Veltins. Diese drei dominieren den Markt. Dass Krombacher und Veltins nun fast gleichzeitig Preiserhöhungen ankündigen, könnte Signalwirkung auf den gesamten Sektor haben.
Ob andere große Brauereien nachziehen, ist bislang unklar. Auch bleibt abzuwarten, ob die Handelsketten die Preisaufschläge vollständig an die Verbraucher weitergeben oder ob es zu Verhandlungen kommen wird.