Ein Blitzeinschlag in der Nähe von Lüneburg hat am Dienstagabend weite Teile des Schienenverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Besonders betroffen ist der Fernverkehr von und nach Hamburg, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Zugausfälle und erhebliche Verspätungen prägen das Bild, und die Störung dürfte laut Bahnsprecherin bis mindestens zum frühen Nachmittag andauern.
Umfangreiche Ausfälle im Fernverkehr
Die Auswirkungen sind massiv: Sämtliche ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und München, die über Berlin, Halle/Leipzig, Erfurt und Nürnberg verlaufen, wurden in beiden Richtungen gestrichen. Ebenso fallen ICE-Züge auf der Strecke Kiel/Lübeck/Hamburg über Hannover, Göttingen und Würzburg bis nach München aus. Betroffen sind auch ICE/IC-Verbindungen zwischen Stralsund und Karlsruhe sowie Hamburg und Karlsruhe.
Verspätungen und Umleitungen
Zusätzlich kommt es auf zahlreichen Strecken zu Verzögerungen von etwa 20 Minuten. Dies gilt unter anderem für ICE-Züge zwischen Hamburg und München über Hannover, Frankfurt und Stuttgart sowie für Verbindungen zwischen Hamburg und Frankfurt/Süddeutschland. Halte in Bahnhöfen wie Lüneburg, Bad Bevensen, Uelzen, Celle und Langenhagen entfallen.
Die Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden alternative Routen: Von Hamburg nach Hannover sollte der Weg über Bremen gewählt werden, von Hamburg nach Frankfurt am Main stehen Direktverbindungen zur Verfügung. Fahrgäste können ihre Tickets flexibel nutzen, da die Zugbindung aufgehoben ist. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.
Regionalverkehr teilweise wiederhergestellt
Im Regionalverkehr zeigen sich langsam Verbesserungen. Die Strecke zwischen Lüneburg und Uelzen ist auf einem Gleis wieder befahrbar. Stündlich verkehren Metronom-Züge der Linie RE3/RB31 in beide Richtungen, jedoch kommt es weiterhin zu Teilausfällen und Verspätungen aufgrund des Rückstaus und der begrenzten Streckenkapazität.
Ursache des Ausfalls: Blitzeinschlag in Baum
Der Auslöser des Verkehrschaos war ein Blitzeinschlag in einen Baum entlang der Hauptstrecke zwischen Hamburg und Hannover. Der Baum wurde gespalten und beschädigte die Bahnanlagen. Ein ICE blieb im Bereich Bienenbüttel ohne Strom liegen und musste von einer Diesellok in einen Bahnhof geschleppt werden. Dort wurden die etwa 350 Fahrgäste evakuiert und per Bus nach Hamburg gebracht. Die gesamte Aktion dauerte viereinhalb Stunden.
Auswirkungen auf den Bahnverkehr
Die Bahn arbeitet weiterhin an der Behebung der Störung. Der Vorfall verdeutlicht, wie anfällig das Bahnnetz für extreme Wetterereignisse ist. Reisende sollten sich vor Fahrtantritt über aktuelle Verbindungen informieren und mit Verzögerungen rechnen.