Deutsche Wirtschaft leidet unter Stromausfällen

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70 Prozent der Unternehmen betroffen

In einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammern (DIHK) zeichnet sich ein alarmierendes Bild der Energieversorgung in Deutschland ab. Rund 70 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, im letzten Jahr von Stromausfällen betroffen gewesen zu sein. Dabei verteilten sich die Ausfälle wie folgt: 28 Prozent der Firmen berichteten von Unterbrechungen, die länger als drei Minuten dauerten, während 42 Prozent mit Stromausfällen unter drei Minuten zu kämpfen hatten, so ein Bericht der Welt.

Hohe Frequenz und Kosten von Stromunterbrechungen

Die Auswirkungen der Ausfälle sind für die Unternehmen gravierend und verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden. Laut der Studie hatten rund ein Drittel der betroffenen Firmen zusätzliche Kosten von bis zu 10.000 Euro zu tragen. 15 Prozent der Unternehmen verzeichneten sogar Verluste zwischen 10.000 und 100.000 Euro, und zwei Prozent der Firmen erlitten finanzielle Schäden von mehr als 100.000 Euro.

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Unklarheit über die Ursachen

„Die Probleme erstrecken sich über alle Spannungsebenen und führen zwangsläufig zu wirtschaftlichen Schäden“, heißt es in der DIHK-Studie. Noch besorgniserregender ist, dass viele Unternehmen die Ursachen der Stromausfälle nicht genau kennen. DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks kommentierte dazu: „Solange Unternehmen die Ursachen für den Großteil der Stromausfälle nicht kennen, werden Zweifel an der Zuverlässigkeit der Netze wachsen.“

Die Bundesnetzagentur, die dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz untergeordnet ist, erfasst selbst keine Ursachen für Ausfälle unter drei Minuten. Infolgedessen sind die betroffenen Unternehmen oft im Dunkeln über die Gründe ihrer Versorgungsunterbrechungen.

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Eigeninitiative zur Sicherung der Energieversorgung

Angesichts der Unsicherheit und des zunehmenden Risikos für die Stromversorgung haben sich 18 Prozent der Unternehmen im vergangenen Jahr auf eigene Kosten Notstromaggregate oder Energiespeicher angeschafft. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte zwar wiederholt betont, dass die Energieversorgung in Deutschland gesichert sei, doch diese jüngsten Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Realität deutlich anders aussieht.

Die wirtschaftlichen Folgen sind nicht zu unterschätzen. Wenn Unternehmen keine zuverlässige Energieversorgung haben, leidet die gesamte deutsche Wirtschaft. Langfristige Lösungen sind dringend erforderlich, um das Vertrauen in die Stabilität der Stromnetze wiederherzustellen und weiteren wirtschaftlichen Schaden zu verhindern.

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