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Deutschlands Wirtschaft verliert an Wettbewerbsfähigkeit: Eine Analyse des IMD-Rankings

Deutschland steht als Wirtschaftsstandort vor großen Herausforderungen. Laut dem aktuellen “World Competitiveness Ranking” der privaten Schweizer Hochschule IMD hat die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Effizienz der aktuellen Regierungspolitik auf. Während Deutschland im Jahr 2014 noch auf dem sechsten Platz lag, befindet es sich zehn Jahre später nur noch auf Rang 24.

Internationale Vergleichsperspektive

An der Spitze des Rankings stehen Länder wie Singapur, die Schweiz, Dänemark, Irland und Hongkong. Diese Länder konnten ihre Position durch starke wirtschaftliche Leistungen und effiziente Regierungsführung festigen. Auch europäische Länder wie Schweden, die Niederlande, Norwegen, Finnland und Island schneiden besser ab als Deutschland. Am unteren Ende der Skala befinden sich Länder wie Venezuela, Argentinien, Ghana, Nigeria und Peru.

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Bewertungskriterien des Rankings

Das IMD-Ranking berücksichtigt neben dem Bruttoinlandsprodukt und der Produktivität auch politische, soziale und kulturelle Faktoren. Insgesamt fließen 164 statistische Kriterien sowie 92 Kriterien aus Umfragen unter Geschäftsleuten in die Bewertung ein. Ziel der Studie ist es, die Volkswirtschaften zu identifizieren, die am besten in der Lage sind, den heimischen Wohlstand zu steigern. In diesem Jahr wurden 67 Länder in das Ranking aufgenommen.

Deutschlands Position in den vier Teildisziplinen

Deutschland hat nicht nur im Gesamtranking an Bedeutung verloren, sondern auch in den vier Teildisziplinen: Wirtschaftsleistung, Regierungseffizienz, Unternehmenseffizienz und Infrastruktur.

Wirtschaftsleistung

Bei der Wirtschaftsleistung steht Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz niedriger auf Rang 13. Hierbei werden Faktoren wie internationaler Handel, Investitionen, Beschäftigung und Preise berücksichtigt. Während Deutschland beim Handel und den Investitionen besser abgeschnitten hat als in den Vorjahren, konnte dies den Gesamtrückgang nicht aufhalten.

Regierungseffizienz

Besonders drastisch ist der Rückgang in der Kategorie Regierungseffizienz. Seit dem ersten Jahr der Ampelkoalition 2022 ist Deutschland von Platz 21 auf Platz 32 abgerutscht. Diese Kategorie umfasst Faktoren wie öffentliche Finanzen, Steuerpolitik und Unternehmensgesetze. “Die zunehmende Bürokratie und ineffiziente Regulierungen behindern die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft erheblich”, so ein Wirtschaftsanalyst.

Unternehmenseffizienz

Auch bei der Unternehmenseffizienz hat Deutschland deutlich verloren und steht nun auf Rang 35, was einen Rückgang um zehn Plätze seit 2020 bedeutet. Hier spielen Produktivität, Arbeitsmarkt, Finanzen sowie Einstellung und Werte eine Rolle. “Die hohe Steuerbelastung und starre Arbeitsmarktregulierungen sind hinderlich für Unternehmen”, sagt ein Unternehmenssprecher.

Infrastruktur

Ein weiteres Sorgenkind ist die Infrastruktur, bei der Deutschland vom neunten Platz im Jahr 2022 auf den 20. Platz gefallen ist. Bewertet werden hier neben der grundlegenden Infrastruktur auch die technologische Infrastruktur sowie die Ausstattung in Forschung, Gesundheits- und Bildungswesen. “Es bedarf dringend mehr Investitionen in Digitalisierung und moderne Technologien”, fordert ein Experte.

Kritik und Forderungen nach Reformen

Die Ergebnisse des Rankings haben in Deutschland zu intensiven Diskussionen geführt. Besonders die FDP zeigt sich besorgt über das Abschneiden. Finanzminister Christian Lindner hat wiederholt auf die Studien der IMD verwiesen und die Notwendigkeit von Reformen betont. “Die Bürokratie und Regulierungen sind lähmend für die deutsche Wirtschaft. Es ist höchste Zeit für umfassende Reformen”, so Lindner.

Auch deutsche Forscher teilen diese Kritik. Eine Anfang Mai veröffentlichte Studie des Münchener Ifo-Instituts vergab dem Wirtschaftsstandort Deutschland lediglich die Note 3,4. “Das ist für die Industrienation Deutschland besorgniserregend schlecht”, erklärte Ifo-Experte Niklas Potrafke. Die Forscher fordern einen Abbau der Bürokratie und mehr Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung.

Das aktuelle IMD-Ranking zeigt deutlich, dass Deutschland als Wirtschaftsstandort an Attraktivität verloren hat. Um wieder konkurrenzfähig zu werden, sind umfassende Reformen notwendig. Bürokratieabbau, Investitionen in moderne Technologien und eine effizientere Regierungsführung sind zentrale Maßnahmen, die dringend angegangen werden müssen. Nur so kann Deutschland seinen Platz als führende Industrienation behaupten und den Wohlstand langfristig sichern.

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