DIHK warnt vor drittem Jahr wirtschaftlicher Schrumpfung

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Wirtschaftlicher Aufschwung bleibt aus

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) blickt mit wachsender Sorge auf die Konjunkturentwicklung in Deutschland. DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov sagte am Dienstag: „Der wirtschaftliche Aufbruch, den wir alle wünschen und den unser Land braucht, ist noch nicht in Sicht.“

Nach Einschätzung der DIHK droht Deutschland erstmals in der Nachkriegsgeschichte, dass die Wirtschaftsleistung drei Jahre in Folge rückläufig bleibt. Diese historische Entwicklung wäre ein deutliches Warnsignal für den Standort Deutschland.

Aktuelle BIP-Prognose zeigt Rückgang

Die DIHK rechnet für das Jahr 2025 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent. Diese Einschätzung fällt pessimistischer aus als die der Bundesregierung, die von einer Stagnation ausgeht. Auch der Sachverständigenrat, die sogenannten Wirtschaftsweisen, rechnet lediglich mit einem Nullwachstum.

Melnikov mahnte: „Wir müssen alles dafür tun, dass es kein verlorenes Jahr wird.“ Es gehe jetzt darum, mit gezielten wirtschaftspolitischen Maßnahmen gegenzusteuern.

Ergebnisse der Unternehmensumfrage

Die DIHK stützt ihre Prognose auf eine Konjunkturumfrage unter mehr als 23.000 Betrieben in Deutschland. Zwar zeigen einzelne Indikatoren geringfügige Verbesserungen, doch insgesamt bleibt die Lage in vielen Branchen angespannt. Besonders energieintensive Unternehmen berichten über anhaltend hohe Belastungen durch hohe Energiekosten, bürokratische Auflagen und eine schwache Inlandsnachfrage.

Auch der Außenhandel bleibt durch geopolitische Unsicherheiten, etwa in Osteuropa und dem Nahen Osten, unter Druck. Viele Betriebe beklagen zudem Fachkräftemangel und Investitionszurückhaltung.

Appell an die Politik

Die DIHK sieht nun die Bundesregierung in der Pflicht, gezielt Entlastungen und Wachstumsimpulse zu setzen. Gefordert werden unter anderem weniger Regulierung, schnellere Genehmigungsverfahren und gezielte Steueranreize für Investitionen. Außerdem müsse der Standort Deutschland bei Strompreisen und Infrastruktur wettbewerbsfähig bleiben.

„Wenn wir jetzt nicht handeln, verspielen wir wichtige Chancen für die nächste Generation“, so Melnikov. Die Wirtschaft brauche verlässliche Rahmenbedingungen, um neue Impulse zu setzen.

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