Erdogan stellt Legitimität des israelischen Staats infrage

8 months ago

Erdogan kritisiert Israel: Vorwürfe von Faschismus und Expansionismus

Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat in einer aktuellen Ansprache Israel scharf kritisiert. Während einer Gedenkveranstaltung zum Todestag von Mustafa Kemal Atatürk in Ankara äußerte Erdogan schwere Vorwürfe gegen Israel. Er beschuldigte das Land des Faschismus und stellte seine Legitimität in Frage, insbesondere im Kontext des aktuellen Konflikts im Gazastreifen.

Anschuldigungen von Expansionismus und illegitimer Staatsgründung

Erdogan behauptet, Israel versuche einen Staat aufzubauen, dessen Geschichte lediglich 75 Jahre zurückreiche. Er kritisierte das Land für seine Handlungen gegen die palästinensische Hamas-Organisation und sprach von einem illegitimen Expansionismus. Laut Erdogan habe Israel das Land gewaltsam von den Palästinensern, die dort seit Jahrtausenden leben, übernommen. Er erwähnte auch unbestätigte Drohungen Israels, Atomwaffen einzusetzen.

Besuch in Deutschland: Gespräche über den Nahost-Konflikt

Erdogan plant, nächste Woche Deutschland zu besuchen und wird dort Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen. Ein zentrales Thema dieser Gespräche wird der Nahost-Konflikt sein, bei dem Erdogan eine deutlich andere Position als seine Nato-Partner vertritt. Nachdem er die Hamas, welche von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, als „Befreiungsorganisation“ bezeichnete, könnten die Gespräche kontrovers verlaufen.

Deutschlandbesuch unter komplexen Vorzeichen

Der Deutschlandbesuch des türkischen Präsidenten, sein erster seit drei Jahren, verspricht aufgrund der aktuellen politischen Lage kompliziert zu werden. Trotz Erdogans scharfer Rhetorik gegen Israel und seine westlichen Verbündeten hält sich die Nato, einschließlich Deutschland, mit offener Kritik zurück. Die unterschiedlichen Ansichten innerhalb des Bündnisses spiegeln sich in den zurückhaltenden Äußerungen der deutschen Regierung und Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg wider.

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