Das Fliegen wird im kommenden Jahr deutlich teurer – das prognostizieren der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Der Preisanstieg ist auf höhere Ausgaben für Löhne, Material, Flugsicherung sowie Sicherheitskontrollen zurückzuführen. Trotz der höheren Preise erwartet die IATA jedoch, dass 2025 erstmals weltweit mehr als fünf Milliarden Menschen fliegen werden – ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zu diesem Jahr.
Steigende Gebühren belasten Passagiere
Laut BDL-Präsident Jens Bischof, der auch Vorstandschef von Eurowings ist, werden insbesondere Abflüge in Deutschland „signifikant teurer“. Ab Januar 2025 steigt der Gebührendeckel für Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen von 10 auf 15 Euro pro Passagier. Außerdem steht eine deutliche Erhöhung der Kosten für die Flugsicherung im Raum.
Marie Owens Thomsen, Chefökonomin der IATA, erklärte, dass Passagiere weltweit mit höheren Ticketpreisen rechnen müssen. Dennoch sieht der Verband Verbesserungen bei den Passagierauflagen: Die Begrenzung für Flüssigkeiten im Handgepäck könnte bald fallen, da Scanner-Technologien mittlerweile ausgereift genug seien, sagte IATA-Verbandschef Willie Walsh. Ein genauer Zeitpunkt für diese Lockerung wurde jedoch nicht genannt.
Gewinne der Airlines steigen
Obwohl die Ticketpreise steigen, sind die Gewinne der Fluggesellschaften noch nicht auf dem Niveau von 2022. Laut IATA liegt der weltweite Nettogewinn pro Passagier in diesem Jahr bei 6,4 Dollar, weniger als die 7,9 Dollar im Vorjahr. In Europa betrug der Gewinn pro Passagier durchschnittlich 8,2 Dollar, in den USA 10,3 Dollar und im Nahen Osten sogar 23,1 Dollar.
Für 2025 erwartet die IATA eine Steigerung auf 9,2 Dollar pro Passagier in Europa und weltweit einen Gesamtgewinn von 36,6 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zu 2023.
Wachstum trotz Herausforderungen
Die IATA, die rund 340 Fluggesellschaften aus über 120 Ländern vertritt, sieht im kommenden Jahr ein stabiles Wachstum im Luftverkehr. Die Organisation, deren Mitglieder etwa 80 Prozent des weltweiten Luftverkehrs abdecken, prognostiziert ein Rekordjahr trotz steigender Kosten und Preiserhöhungen.
Mit der zu erwartenden Lockerung der Handgepäckregeln und einer steigenden Nachfrage könnte 2025 für die Luftfahrtindustrie ein Jahr mit neuen Rekorden und Herausforderungen zugleich werden. Passagiere werden jedoch tiefer in die Tasche greifen müssen, um Teil dieses Wachstums zu sein.