Galeria schreibt nach Insolvenz wieder schwarze Zahlen

Ein Jahr nach der erneuten Insolvenz zeigt sich Galeria Karstadt Kaufhof wirtschaftlich erholt. Laut Miteigentümer Bernd Beetz schreiben alle 83 verbliebenen Filialen mittlerweile schwarze Zahlen. Ein strikter Sparkurs, der vor allem die Verwaltung betraf, soll maßgeblich zur Stabilisierung beigetragen haben.

Umsatz soll 2024 deutlich steigen

Nach der Übernahme durch ein Konsortium aus der US-Investmentgruppe NRDC Equity Partners und der Beteiligungsfirma BB Kapital SA unter der Führung von Beetz hat sich die wirtschaftliche Lage des Warenhauskonzerns verbessert. „Alle 83 Filialen schreiben schwarze Zahlen“, sagte Beetz im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Für das Jahr 2024 strebt Galeria eine Umsatzsteigerung von rund 500 Millionen Euro an. Damit würde der Gesamtumsatz auf 2,5 Milliarden Euro steigen. Das Unternehmen hofft, sich so langfristig auf dem Markt zu behaupten.

Radikaler Umbau der Verwaltung

Einer der entscheidenden Faktoren für die wirtschaftliche Erholung war der massive Stellenabbau in der Verwaltung. Nach der Übernahme im April 2023 wurde fast die Hälfte der Arbeitsplätze in der Essener Zentrale gestrichen.

Beetz begründete diesen Schritt mit einer überdimensionierten Konzernstruktur: „Das Unternehmen hatte eine Verwaltungsstruktur von der Größe eines DAX-Konzerns. Es war unabdingbar, Hierarchien abzubauen. Die lagen wie ein Fels auf dieser Organisation.“

Durch die Umstrukturierung sei Galeria nun ein „agiles, inhabergeführtes Unternehmen“, so Beetz weiter. Profitabel sei die Kaufhauskette zuletzt vor zehn Jahren gewesen.

Mehr Filialen erhalten als geplant

Zu Beginn des Sanierungsprozesses war geplant, nur 72 Filialen weiterzuführen. Überraschend konnten jedoch 83 Standorte erhalten bleiben. „Das macht mich schon ein bisschen stolz“, erklärte Beetz.

Die Zukunft von Galeria bleibt dennoch herausfordernd. Der Einzelhandel steht weiterhin unter Druck, und der Erfolg des neuen Konzepts wird davon abhängen, ob die Filialen langfristig konkurrenzfähig bleiben. Doch erstmals seit Jahren gibt es wieder positive Nachrichten aus der Traditionskette.