Hausbesitzer könnten vor enormen Kosten stehen. Gemäß den EU-Vorhaben sollen Wohngebäude bis zum Jahr 2033 verstärkt energieeffizient werden. Dies würde entsprechende Sanierungsmaßnahmen erfordern. Allerdings gibt es bereits erheblichen Widerstand gegen diese Pläne. In einem Brandbrief äußern Abgeordnete massive Kritik.
Das EU-Parlament hat Zwangssanierungen für Wohngebäude im Blick
Den aktuellen Plänen zufolge sollen ungefähr 45 Prozent der Wohngebäude in Deutschland bis 2033 energetisch optimiert werden. Die Parlamentsabgeordneten der Union gehen davon aus, dass dies eine Verdreifachung der jährlichen Sanierungen zur Folge haben könnte. Weiterhin könnte ein zusätzlicher Investitionsbedarf von etwa 200 Milliarden Euro jährlich entstehen, was einer geschätzten Verfünffachung gleichkommen würde. Es gibt jedoch Bedenken, ob die verfügbaren Kapazitäten in Bezug auf Material, Planung, Fachkräfte und Finanzmittel für solche umfangreichen Maßnahmen ausreichend sind.
CDU/CSU-Abgeordnete befürchten eine “Immobilienkrise” durch Zwangssanierungen
Ein möglicher Zwang zur Energiesanierung könnte zu einer Überlastung führen. Wenn tatsächlich 45 Prozent der Wohngebäude in Deutschland bis 2033 saniert werden müssten, könnte dies, laut dem Brandbrief, zu einer Verdreifachung der jährlichen Sanierungsmaßnahmen führen. Das würde etwa 620.000 Immobilien jährlich betreffen. Der potenzielle zusätzliche Investitionsbedarf wird auf rund 200 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
Diese Schätzung würde für Deutschland eine Verfünffachung der Kosten bedeuten. Es ist fraglich, ob die vorhandenen Kapazitäten in den Bereichen Material, Planung, Fachkräfte und Finanzierung für diese Anforderungen ausreichen.
Die Union-Parlamentarier schätzen, dass die Kosten für eine Wärmedämmung und Heizungserneuerung in einem Einfamilienhaus mindestens 100.000 Euro betragen würden. Sie warnen vor den unvorhersehbaren sozialen Konsequenzen und bezeichnen die Anforderungen für Gebäude mit niedriger Energieeffizienz als einen “Angriff auf ländliche Gebiete und kleinere Orte mit vielen Einfamilienhäusern”. Ihrer Meinung nach könnte das zu einer Immobilienkrise führen.
Die Abgeordneten kritisieren auch die unterschiedlichen Energieeffizienz-Standards in den EU-Mitgliedstaaten, die eine Vergleichbarkeit erschweren. Es wurde bereits Widerstand gegen diese Pläne aus Italien, Polen und Tschechien gemeldet, und diese Fragestellungen spielten auch in den Wahlkämpfen in Finnland und Estland eine Rolle.
Markus Pieper, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-CSU-Gruppe, verteidigte den Brandbrief: “Wir haben diesen Brief verfasst, um auf die scheinbar parteiische Verhandlungsführung des EU-Parlaments im Trilog zur Gebäuderichtlinie hinzuweisen.” Er betont, dass ein übermäßig striktes Vorgehen den sozialen Frieden in Gefahr bringen und die Akzeptanz für klimapolitische Maßnahmen in der Bevölkerung mindern könnte.