Gesellschaft am Scheideweg: JU-Chef Johannes Winkel fordert entschlossenes HandelnIdentitätskrise und die Gefahr für die Demokratie

In Deutschland braut sich nach Meinung von Johannes Winkel, dem Vorsitzenden der Jungen Union (JU), ein gesellschaftlicher Sturm zusammen. Winkel sieht das Land in einer tiefen Identitätskrise und warnt vor den Risiken, die diese für Demokratie und Zusammenleben mit sich bringt. Seine Worte sind ein dringender Weckruf: „Deutschland hat keine Identität, kein Selbstvertrauen – und Islamisten wissen das.“

Das Ringen um Werte und Sicherheit

Winkel zeichnet das Bild eines Landes, das in Bezug auf seine Werte und seinen Platz in der Welt verunsichert ist. Die Stärke und das Selbstverständnis, die eine Nation zusammenhalten, scheinen ihm zufolge zu bröckeln. In einem Gespräch mit der “Bild”-Zeitung macht er darauf aufmerksam, dass extremistische Gruppen diese Schwäche erkennen und ausnutzen: „Ganz im Gegensatz zu Zehntausenden Islamisten in Deutschland, die genau das wissen. Deren Machtdemonstrationen Kampfansagen sind. Nicht nur gegen Juden, sondern gegen Demokratie und Freiheit insgesamt.“

Der Ruf nach Taten statt Worte

Die Reaktion der deutschen Politik auf die Herausforderungen hält Winkel für unzureichend. Seine Kritik ist unmissverständlich: Es gibt „hilflose, teilweise naive Appelle“, die dem Hass und der Bedrohung kaum etwas entgegensetzen. Der JU-Chef fordert, dass die Bekämpfung von Judenhass und die Verteidigung der demokratischen Werte aktiv auf den Straßen stattfinden müssten – und nicht nur in politischen Reden.

Warnung vor einem gesellschaftlichen Umkippen

In Anspielung auf die Klimakrise spricht Winkel von gesellschaftlichen Kipppunkten, die eine Rückkehr zu einem sicheren und vereinten Deutschland unmöglich machen könnten. Dass Juden in Israel sich trotz des Raketenbeschusses sicherer fühlten als in deutschen Städten, ist für ihn ein unhaltbarer Zustand und „eine beispiellose Schande für unser Land“.

Ein Appell für politische Handlungsfähigkeit

Winkel fordert, dass Politiker den Mut aufbringen, entschieden gegen Parallelgesellschaften und für die Integration zu handeln. Dabei verweist er auf das Beispiel Dänemarks, das in dieser Hinsicht bereits Fortschritte gemacht habe. Seine Frage an die politischen Kräfte: „Wo sind Politiker, die die Power haben, den Kampf gegen diese Verfassungsfeinde nicht nur in Sonntagsreden, sondern auf den Straßen zu führen?“

Hintergrund zur Person

Johannes Winkel ist nicht nur wegen seiner klaren Worte, sondern auch aufgrund seiner raschen Karriere innerhalb der JU bekannt. Seit November 2022 führt er als Nachfolger von Tilman Kuban die Geschicke der Jugendorganisation der CDU/CSU. Mit einer überwältigenden Mehrheit wurde der damals 32-jährige aus Nordrhein-Westfalen an die Spitze der JU gewählt. Seine Amtsführung zeigt, dass er nicht davor zurückscheut, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen und konkrete Aktionen einzufordern.

In seinem Aufruf spiegelt sich eine tiefe Besorgnis über die zukünftige Ausrichtung Deutschlands. Winkel positioniert sich als Stimme der Entschlossenheit in einer Zeit, in der klare Ansagen und Taten gefragt sind, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie zu wahren.

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