15 hours ago

Schuhkette steht vor ungewisser Zukunft

Die traditionsreiche Schuhkette Görtz ist zum zweiten Mal innerhalb von eineinhalb Jahren insolvent. Das Amtsgericht Hamburg hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren über das Vermögen der Görtz Retail GmbH eingeleitet. Die erneute Pleite wirft Fragen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und die Zukunft der zahlreichen Filialen und Mitarbeiter auf.

Insolvenzverfahren erneut eingeleitet

Nach der letzten Insolvenz im Jahr 2023 hatte der Hamburger Unternehmer Bolko Kissling Görtz übernommen. Er wurde damit sowohl Investor als auch Geschäftsführer der Görtz Retail GmbH sowie der Görtz Holding. Trotz dieser Rettung steht das Unternehmen nun wieder vor massiven finanziellen Problemen.

Laut Berichten des “Schuhkuriers” wurde der Rechtsanwalt Gideon Böhm von der Kanzlei Münzel & Böhm als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Seine Aufgabe ist es nun, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu analysieren und Möglichkeiten für eine Sanierung oder eine geordnete Abwicklung zu prüfen.

Mietschulden führen zu Filialräumungen

Zusätzlich zur Insolvenz musste Görtz bereits Anfang Januar zwei Filialen in Hamburg räumen. Das Landgericht Hamburg hatte entschieden, dass die Geschäfte im City-Center Bergedorf und im Alstertal-Einkaufszentrum geschlossen werden müssen, da das Unternehmen über mehrere Monate keine Miete gezahlt hatte. Nach Informationen des NDR soll Görtz den Vermietern dieser Standorte mehr als 700.000 Euro geschuldet haben.

Die Mietrückstände werfen ein Licht auf die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens. Dass es trotz des neuen Investors innerhalb kürzester Zeit erneut zu Zahlungsausfällen gekommen ist, deutet auf grundlegende Probleme im Geschäftsmodell oder im operativen Management hin.

Ungewisse Zukunft für Mitarbeiter und Filialen

Wie es mit den verbleibenden Filialen und den Mitarbeitern weitergeht, ist derzeit offen. Die Insolvenz bedeutet für viele Angestellte eine unsichere Zukunft, da unklar ist, ob eine Sanierung möglich ist oder weitere Geschäfte geschlossen werden müssen.

Wirtschaftsexperten sehen in der Entwicklung von Görtz ein Beispiel für die Herausforderungen des stationären Einzelhandels. Steigende Mieten, hohe Betriebskosten und die zunehmende Konkurrenz durch den Online-Handel setzen viele Traditionsunternehmen unter Druck.

Ob Görtz diesmal eine Rettung erfährt oder die Schuhkette endgültig vom Markt verschwindet, bleibt abzuwarten.

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