Neue Bedrohung verlangt neue Technologien
Der deutsche Rüstungshersteller Heckler & Koch entwickelt derzeit ein neuartiges System zur Abwehr feindlicher Drohnen. Firmenchef Jens Bodo Koch kündigte an, dass man dazu bereits einen offiziellen Auftrag erhalten habe. Details zur Herkunft des Auftrags blieben zunächst offen.
„Drohnen sind für Infanteristen eine unglaubliche Bedrohung, wogegen es bislang nur wenige Lösungen gibt“, sagte Koch in Oberndorf.
Granatwerfer mit künstlicher Intelligenz gekoppelt
Das neue System basiert auf einer Kombination aus Granatwerfertechnik und künstlicher Intelligenz. Dazu wird ein Granatmaschinenwerfer oder ein Standardgranatwerfer auf einem Fahrzeugturm montiert. Eine Sensorbox mit KI-Algorithmus erkennt und bewertet dabei autonom fliegende Objekte am Himmel.
Sobald eine Drohne als Bedrohung identifiziert ist, wird eine Granate abgefeuert, die so programmiert wird, dass sie in unmittelbarer Nähe explodiert.
„In der Luft entsteht eine Metallwolke, in die die Drohne reinfliegt und zerstört wird“, erläuterte Koch die Technik.
Kooperation mit mehreren Industriepartnern
An dem System arbeiten mehrere Unternehmen mit. Die Künstliche Intelligenz stammt von Autonomous Teaming aus München. Rheinmetall liefert die Steuerungselektronik für die Granaten, und ein slowenischer Hersteller entwickelt den Fahrzeugturm.
„Wir sind der Systemanbieter, der das alles zusammenführt“, betonte Koch.
Markteinführung ist für Ende 2025 geplant
Derzeit befindet sich das Projekt noch in der Aufbau- und Testphase. Erste Schießversuche wurden bereits durchgeführt. Der Verkaufsstart ist spätestens für Ende des Jahres vorgesehen, wie das Unternehmen mitteilte. Zielgruppe dürften insbesondere militärische Einheiten mit hoher Exposition gegenüber Drohnenbedrohungen sein.