Helmstedt: Streit um bemalte Parkbänke mit Deutschlandflagge

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10 hours ago

Farbaktion sorgt für Diskussionen

In Helmstedt im Bundesland Niedersachsen hat ein ungewöhnlicher Vorfall für Aufmerksamkeit gesorgt: Unbekannte haben mehrere Parkbänke am Ludgeriteich in den Farben Schwarz, Rot und Gold bemalt. Jede Bohle der Rückenlehnen wurde einzeln gestaltet, sodass auf den Bänken die deutsche Nationalflagge erkennbar ist. Eine Bürgerin meldete die Aktion über das „Forum Bürgeranliegen“ an die Stadtverwaltung, die daraufhin Maßnahmen einleitete.

Stadt kündigt aufwändige Reinigung an

Nach Angaben der Stadt Helmstedt sollen die Arbeiten nicht sofort, sondern im Winter erfolgen. Der Stadthof erklärte, dass die Entfernung der Farbe kompliziert sei, da die Bohlen vermutlich abmontiert und abgeschliffen werden müssten. Da es sich nicht um verbotene Symbole handelt und die Farbe nicht abfärbt, sieht die Stadtverwaltung keine Eilbedürftigkeit. „Wir planen, die Bänke im Zuge der Winterarbeiten aufzubereiten“, hieß es in der Mitteilung.

Nicht alle Bänke betroffen

Von insgesamt sieben Bänken wurde eine ausgelassen. Auf dieser fehlte eine dritte Bohle, sodass die Deutschlandflagge dort nicht dargestellt werden konnte. Stattdessen fanden sich dort Schmierereien mit dem Schriftzug „SEKO“, wie aus einem Foto der Stadt hervorgeht. Ob auch diese Bank saniert wird, ließ die Stadt offen. Auffällig ist, dass diese Bank bereits zuvor einen stark abgenutzten Eindruck machte.

Reaktionen in der Öffentlichkeit

Die Aktion hat im Internet eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Einige Nutzer loben die Bemalung als kreativen Ausdruck von Patriotismus. Andere wiederum kritisieren die Prioritätensetzung der Stadtverwaltung und sehen die geplanten Sanierungskosten kritisch. Angesichts der angespannten Haushaltslage Helmstedts sei eine aufwändige Reinigung fragwürdig. Die Stadt hat im Haushaltsjahr 2025 eine Neuverschuldung von rund 7,1 Millionen Euro eingeplant, um anstehende Projekte finanzieren zu können.

Symbolik oder Sachbeschädigung?

Rechtlich bleibt der Vorfall eine Grauzone. Zwar handelt es sich nicht um eine strafbare Handlung im engeren Sinne, da keine verfassungsfeindlichen Symbole verwendet wurden, dennoch wird die Bemalung als Sachbeschädigung gewertet. Für die Stadt Helmstedt bedeutet das zusätzliche Arbeit und Kosten. Ob künftig schärfere Kontrollen oder präventive Maßnahmen am Ludgeriteich ergriffen werden, ließ die Verwaltung bisher offen.

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