Inflation in Deutschland bleibt über Zielmarke der EZB

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Verbraucherpreise steigen im Mai erneut um 2,1 Prozent

Die Inflation in Deutschland verharrt auch im Mai 2025 auf einem erhöhten Niveau. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lagen die Verbraucherpreise 2,1 Prozent über dem Vorjahreswert – genauso hoch wie im April. Damit bleibt die Teuerung leicht über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent.

Von April auf Mai zogen die Preise um 0,1 Prozent an. Ökonomen sehen darin eine Stabilisierung, aber auch ein Verharren oberhalb der Zielmarke.

Lebensmittelpreise treiben Teuerung

Besonders bei Nahrungsmitteln setzt sich der Preisauftrieb fort. Im Bundesdurchschnitt stiegen die Preise um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Nordrhein-Westfalen war der Anstieg bei einzelnen Warengruppen besonders deutlich: Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 8,9 Prozent, Obst um 8,6 Prozent.

Diese Entwicklungen belasten vor allem niedrigere Einkommensgruppen, da diese einen größeren Teil ihres Budgets für Lebensmittel ausgeben.

Energiepreise deutlich rückläufig

Für Entlastung sorgt dagegen der Energiesektor. Die Preise sanken im Mai um 4,6 Prozent, nach einem Minus von 5,4 Prozent im April. Der Rückgang ist insbesondere auf fallende Rohölpreise zurückzuführen.

Diese Preisentwicklung steht laut Experten in direktem Zusammenhang mit dem von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelskonflikt. Die weltwirtschaftliche Unsicherheit bremse die Nachfrage – insbesondere nach Energie.

Kerninflation bleibt weiterhin kritisch

Alexander Krüger, Chefvolkswirt bei Hauck Aufhäuser Lampe, erklärte: „Die Inflationsseite befindet sich weiter im Entspannungsmodus.“ Er ergänzte: „Insbesondere die US-Zollpolitik sorgt für einen preisdämpfenden Angebotsüberhang.

Sorgen bereite aber nach wie vor die sogenannte Kerninflation, also die Teuerung ohne Energie- und Lebensmittelpreise. Krüger sagte: „Es fehlt nicht mehr viel, und die Inflationsrate rutscht demnächst sogar unter 2,0 Prozent.

Die aktuellen Daten stützen laut Analysten die Erwartung, dass die EZB ihre Leitzinsen weiter senken wird, solange sich kein neuer Inflationsdruck abzeichnet.

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