Preisschub bei Bohnenkaffee übersteigt Inflationsrate deutlich
Der Preis für Bohnenkaffee ist in Deutschland binnen eines Jahres stark angestiegen. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts lag die Preissteigerung im April 2025 bei 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt die Teuerungsrate für Kaffee weit über dem Durchschnitt der allgemeinen Verbraucherpreise, die im selben Zeitraum nur um 2,1 Prozent zulegten.
Die Entwicklung zeigt, dass Kaffee zunehmend zum Luxusgut wird. Im Vergleich zu April 2021 ergibt sich eine Preissteigerung von 31,2 Prozent. Auch im Verhältnis zu den allgemeinen Nahrungsmittelpreisen, die im selben Zeitraum um 31,4 Prozent stiegen, bewegt sich Kaffee an der oberen Grenze.
Importpreise als Hauptursache für Verteuerung
Einer der wesentlichen Gründe für die steigenden Kosten sind die drastisch erhöhten Importpreise für Rohkaffee. Im April 2025 lagen diese um 53,1 Prozent höher als im Vorjahr.
Besonders betroffen war der Import aus Amerika, wo sich die Preise um 61,8 Prozent erhöhten. Lieferungen aus Asien wurden um 43,8 Prozent, aus Afrika um 23,2 Prozent teurer.
Auch verarbeitete Produkte wie gerösteter oder entkoffeinierter Kaffee stiegen im Außenhandel deutlich: hier lag die Preissteigerung im Jahresvergleich bei 35,8 Prozent.
Langfristige Entwicklung verstärkt den Trend
Im Vergleich zu April 2021 zeigt sich ein dramatischer Anstieg der Importpreise: Rohkaffee wurde um 147,4 Prozent teurer, verarbeiteter Kaffee um 67,3 Prozent.
Diese Zahlen schlagen sich zunehmend auch in den Erzeugerpreisen im Inland nieder. So lagen die Preise für nicht entkoffeinierten Röstkaffee im April 2025 um 43,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Bei entkoffeiniertem Röstkaffee betrug der Anstieg sogar 45,2 Prozent.
Ein Branchenexperte sagte dazu:
„Die extremen Preissteigerungen am Weltmarkt wirken sich verzögert, aber massiv auf die deutschen Verbraucherpreise aus.“
Importmengen steigen trotz höherer Kosten
Trotz der steigenden Preise hat Deutschland im Jahr 2024 mehr Kaffee eingeführt als im Vorjahr. Insgesamt wurden 1,25 Millionen Tonnen importiert – ein Plus von 14,1 Prozent gegenüber 2023.
Langfristig ergibt sich gegenüber 2015 ein Importzuwachs von 7,9 Prozent.
Brasilien bleibt dabei mit Abstand wichtigstes Herkunftsland: 41,4 Prozent der deutschen Kaffeeimporte kamen 2024 aus dem südamerikanischen Staat – das entspricht 516.000 Tonnen. Es folgen Vietnam mit 202.000 Tonnen (16,2 Prozent), Honduras mit 68.000 Tonnen und Kolumbien mit 53.000 Tonnen. Auch Uganda, Italien und Peru spielten mit jeweils rund vier Prozent eine Rolle.