Michael Schumacher, der erfolgreichste Rennfahrer der Formel-1-Geschichte, bleibt trotz seiner Verdienste für seine Heimatstadt Kerpen ohne den Titel des Ehrenbürgers. Diese Entscheidung sorgt für heftige Kritik – insbesondere von seinem Bruder Ralf Schumacher, Fans und prominenten Unterstützern.
Scharfe Kritik von Ralf Schumacher
Ralf Schumacher, selbst ehemaliger Rennfahrer und TV-Experte, äußerte auf Instagram seinen Ärger über die Entscheidung. Er schrieb:
„Das ist typisch Deutschland und unsere Politik. Bei der SPD wundert mich nichts mehr. Leistung ist scheinbar nicht mehr wichtig. Wenn man sich überlegt, was mein Bruder durch seinen Erfolg für Kerpen getan hat, fehlen mir bei sowas einfach nur die Worte.“
Michael Schumacher, der sieben Weltmeistertitel in der Formel 1 gewonnen hat, hat den Motorsport in Deutschland geprägt und seine Heimatstadt weltweit bekannt gemacht. Dennoch lehnten die Politiker in Kerpen eine Ehrenbürgerschaft für die Legende ab.
Politische Uneinigkeit in Kerpen
Die Diskussion um die Ehrenbürgerschaft begann Anfang 2024 mit einer Petition des Michael-Schumacher-Fanclubs anlässlich des zehnten Jahrestages von Schumachers schwerem Skiunfall. Bürgermeister Dieter Spürck (CDU) zeigte zunächst Interesse an dem Vorschlag. Doch innerhalb der Parteienlandschaft gab es Meinungsverschiedenheiten.
Andreas Lipp, SPD-Fraktionschef, erklärte gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“, dass es „derzeit keinen Sinn“ ergebe, Schumi zu ehren, da die Stadt „einfach andere Baustellen“ habe. Peter Abels von den Grünen stellte die generelle Vergabepraxis infrage: „Wo fängt man bei Ehrenbürgerschaften an, wo hört man auf?“
Wut und Enttäuschung bei Fans und Unterstützern
Die Ablehnung hat nicht nur Ralf Schumacher verärgert. Viele Fans äußerten ihren Unmut über die Entscheidung. Ein Instagram-Kommentar brachte die Empörung auf den Punkt:
„Unfassbar, Michael hat den Sport in Deutschland groß gemacht und eure Stadt in der ganzen Welt bekannt gemacht.“
Auch der Fanclub-Vorsitzende Reiner Ferling zeigte sich enttäuscht: „Wie mit Michael als Person umgegangen wird, ist unter aller Sau. Die Stadt bekommt es nicht auf die Reihe, jemanden zum Ehrenbürger zu ernennen, der sieben Weltmeistertitel für uns geholt hat.“
Ein Sportheld ohne Anerkennung
Michael Schumacher hat einen Großteil seiner Kindheit in Kerpen verbracht. Dort begann seine Karriere auf der Kartbahn, die sein Vater pachtete. Die Stadt profitierte jahrelang von seinem internationalen Ruhm, doch eine symbolische Anerkennung bleibt ihm bislang verwehrt.
Die Debatte wirft ein Schlaglicht auf den Umgang mit den Verdiensten nationaler Ikonen und die Frage, wie Städte ihre Helden würdigen sollten. Klar ist: Für viele bleibt die Entscheidung Kerpens unverständlich.