Maxhütte-Rohrwerk stellt Betrieb nach 150 Jahren ein

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8 hours ago

Traditionsstandort in Bayern endgültig geschlossen

Das Rohrwerk Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg hat nach mehr als eineinhalb Jahrhunderten seine Tore geschlossen. Der Schritt folgt auf das zweite Insolvenzverfahren innerhalb weniger Jahre. Insolvenzverwalter Jochen Zaremba bestätigte, dass der Betrieb am Montag endgültig eingestellt wurde und die rund 300 Mitarbeiter freigestellt sind. Nun beginnen die Verhandlungen über einen Sozialplan mit dem Betriebsrat.

Schwierige Eigentumsverhältnisse verhinderten Übernahme

Zaremba erläuterte die zentralen Gründe für das Scheitern: „Das Hauptproblem war, dass die Produktionsanlagen nicht im Eigentum der insolventen Gesellschaft standen und die Vorstellungen des Eigentümers mit den Preisvorstellungen potenzieller Käufer nicht vereinbar waren.“ Damit scheiterten Verhandlungen mit mehreren Interessenten. Die Suche nach einem Investor, der den traditionsreichen Standort fortführen könnte, blieb erfolglos.

Vergebliche Rettungsversuche der Politik

Die bayerische Staatsregierung hatte in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach versucht, das Werk zu stützen. Bereits im Jahr 2002 war die Maxhütte in ein Insolvenzverfahren geraten, damals mit tausenden Beschäftigten. Der Rohrwerksbereich wurde nach einer Sanierung zunächst weitergeführt. Später griff auch der Freistaat Bayern ein und stellte 250 Millionen Euro bereit, um die Produktion zu sichern. Trotz dieser massiven Unterstützung gelang es nicht, den Standort dauerhaft zu stabilisieren.

Bedeutungsverlust einer einstigen Industrie-Ikone

Die Maxhütte war über Generationen hinweg ein Symbol der deutschen Stahlindustrie und zählte zu den größten Arbeitgebern in der Region. Einst arbeiteten dort tausende Menschen, die Produktion prägte das wirtschaftliche Leben in der Oberpfalz. Der jüngste Niedergang verdeutlicht den tiefgreifenden Strukturwandel der Branche: Hohe Energiekosten, internationaler Wettbewerbsdruck und veränderte Eigentumsverhältnisse schwächten das Werk zunehmend.

Zukunft der Beschäftigten ungewiss

Für die rund 300 betroffenen Angestellten bedeutet das Aus des Rohrwerks einen harten Einschnitt. Der Insolvenzverwalter kündigte Gespräche mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan an. Ziel sei es, Abfindungen zu sichern und die Folgen für die Belegschaft abzumildern. Dennoch gilt es als wahrscheinlich, dass viele Fachkräfte die Region verlassen müssen, um neue Arbeit zu finden.

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