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Der renommierte Sportwagenhersteller Porsche hat angekündigt, bis zum Jahr 2029 rund 1900 Stellen abzubauen. Betroffen sind insbesondere das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen sowie der Entwicklungsstandort in Weissach. Diese Maßnahme erfolgt im Rahmen eines umfassenden Spar- und Investitionsprogramms, das der Konzern aufgrund aktueller wirtschaftlicher Herausforderungen initiiert hat.

Sozialverträglicher Abbau ohne betriebsbedingte Kündigungen

Trotz des geplanten Stellenabbaus betont Porsche die Bedeutung einer sozialverträglichen Umsetzung. Dank einer bis 2030 geltenden Beschäftigungssicherung sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Der Konzern setzt daher auf freiwillige Lösungen, um den Personalabbau zu realisieren. Bereits seit 2024 wurden an den genannten Standorten 1500 befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängert; weitere 500 sollen in diesem Jahr folgen. Zusätzlich plant Porsche, durch Angebote zur Altersteilzeit für Beschäftigte ab dem Jahrgang 1970 und älter sowie durch natürliche Fluktuation und Zurückhaltung bei Neueinstellungen den Personalbestand zu reduzieren.

Herausforderungen in einem schwierigen Marktumfeld

Personalvorstand Andreas Haffner erläutert die Hintergründe dieser Entscheidungen: “Wir stehen zwar immer noch vergleichsweise gut da. Aber wir haben vielfältige Herausforderungen zu meistern – beispielsweise den verzögerten Hochlauf der Elektromobilität oder auch die herausfordernden geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.” Diese Faktoren haben Porsche veranlasst, seine strategische Ausrichtung zu überdenken und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Strategiewechsel: Mehr Verbrenner und Plug-in-Hybride

Im Zuge des Sparprogramms plant Porsche, wieder vermehrt Fahrzeuge mit Verbrennungs- oder Plug-in-Hybridmotoren zu produzieren. Dieser Strategiewechsel erfolgt als Reaktion auf schleppende Verkaufszahlen im Bereich der Elektromobilität. Analysten begrüßen diesen Schritt und betonen, dass sich der Konzern “der neuen Realität anpasst”. Gleichzeitig sind jedoch erhebliche Investitionen in die Fahrzeugentwicklung und das Batteriegeschäft geplant, die das operative Ergebnis um rund 800 Millionen Euro belasten werden.

Finanzielle Prognosen und Marktreaktionen

Für das Jahr 2025 rechnet Porsche mit einem stagnierenden Umsatz zwischen 39 und 40 Milliarden Euro, nachdem 2023 noch 40,5 Milliarden Euro erzielt wurden. Die operative Umsatzrendite wird voraussichtlich auf zehn bis zwölf Prozent sinken, während sie vor zwei Jahren noch bei 18 Prozent lag. Diese Entwicklungen haben unmittelbare Auswirkungen auf den Aktienkurs des Unternehmens: Die im DAX notierte Aktie der Porsche AG fiel um bis zu acht Prozent auf ein Allzeittief von 55,08 Euro.

Führungswechsel im Vorstand

Parallel zu den genannten Maßnahmen plant Porsche personelle Veränderungen im Vorstand. Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen sollen das Unternehmen verlassen. Offizielle Gründe für diese Entscheidungen wurden nicht genannt, jedoch wird spekuliert, dass interne Spannungen und unterschiedliche strategische Auffassungen eine Rolle gespielt haben könnten.

Ausblick

Porsche befindet sich in einer Phase des Umbruchs und passt seine Strategie den aktuellen Marktbedingungen an. Der geplante Stellenabbau, der Strategiewechsel hin zu mehr Verbrenner- und Hybridfahrzeugen sowie die personellen Veränderungen im Vorstand sind Teil eines umfassenden Plans, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Es bleibt abzuwarten, wie diese Maßnahmen von Mitarbeitern, Kunden und Investoren aufgenommen werden und welche Auswirkungen sie auf die zukünftige Entwicklung von Porsche haben werden.

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